Münze

In Bielefeld herrschte eine ungewöhnliche Aufregung, als Professor Ferdinand, ein angesehener Orthopäde des städtischen Krankenhauses Bielefeld, eine Reihe von Experimenten über Münzwürfe begann. Die ganze Stadt war in eine Debatte über die Wahrscheinlichkeit von Münzwürfen vertieft.

Alles begann, als ein einfacher Urlaubsentscheid mit einer Münze die Neugierde von Professor Ferdinand weckte. Ferdinand hatte noch einhundert Schokomünzen. Er durfte 2024 als Gast im Kölner Dreigestirn dabei sein und Schokomünzen werden. Er wusste nicht, dass die Kölner Jecken die Schokotaler nicht essen, sondern beim EFFZEH auf den Grünen Rasen warfen, damit der Fußball in Fanhand bleibt.

Komisch, wenn Ferdinand Taler warf, lag immer das Konterfei vom König oben. Wieso eigentlich. Wie konnte es sein?

Ferdinand tauchte tief in die Geschichte und die mathematische Theorie der Münzwürfe ein. Als er auf die Arbeit von František Bartoš stieß, der die Annahmen über die Gleichverteilung von Münzwürfen in Frage stellte, war Professor Ferdinand sofort fasziniert. Ist es immer 50:50?

In der Vergangenheit gab es zwar zahlreiche Experimente mit Münzwürfen (beispielsweise führte der Mathematiker Karl Pearson im 19. Jahrhundert 24.000 Münzwürfe durch), jedoch wurde dabei nicht festgehalten, welche Seite der Münze vor dem Wurf oben lag. Die Fachleute notierten lediglich, ob Kopf oder Zahl erschien, und stellten stets eine ungefähre 50:50-Verteilung fest. Bartoš war jedoch klar: Um wirklich einen statistischen Unterschied zwischen den prognostizierten vorhergesagten 51 Prozent und den üblicherweise angenommenen 50 Prozent festzustellen, sind viele Münzwürfe erforderlich. Sehr viele.

Bartoš konnte diese Aufgabe nicht allein bewältigen – er brauchte Unterstützung. Zunächst versuchte er, Bekannte dazu zu überreden, an einem Wochenende einen „Herr der Ringe“-Filmmarathon zu veranstalten und währenddessen Münzen zu werfen. „Doch niemand hatte wirklich Lust darauf“, berichtete Bartoš. Also beauftragte er zunächst fünf Studierende, im Rahmen ihrer Bachelorarbeit insgesamt 75.036 Münzwürfe zu dokumentieren.

Danach gelang es ihm, 35 Personen zu überzeugen, wann immer Zeit dafür blieb – sei es während der Mittagspause oder sogar im Urlaub – Münzen zu werfen. Selbst zu Münzwurf-Marathons (ganz ohne „Herr der Ringe“) konnte er sie überreden: Von 9 Uhr bis teilweise 21 Uhr saßen Freiwillige beisammen und warfen Münzen. „Wenn du mit deinen Freunden in einem Raum sitzt, Musik hörst und dich unterhältst, ist das eine schöne Beschäftigung“, sagte Bartoš. „Manche Leute sehen sich gemeinsam Filme an, andere werfen zwölf Stunden lang Münzen. Es ist eigentlich viel angenehmer, als man erwarten würde.“ Aber selbst 75036 Münzwürfe waren nicht genug. Mehr als 750000 Würfe waren notwendig.

Professor Ferdinand beschloss, Bartoš‘ Ergebnisse zu überprüfen, und begann, ein Team von Studierenden zu rekrutieren, um ein Experiment durchzuführen. Die Studierenden konnte er gewinne, weil sein Patient Heribert Wassenfall Knie hatte, Ferdinand ihn heilte und Dozent an der Uni an der mathemagischen Fakultät der Uni Bielefeld war.

Von da an war die Stadt Bielefeld in ein Münzwurf-Fieber versetzt. Die Menschen warfen Münzen bei jeder Gelegenheit, sei es während ihrer Mittagspause, in der Schule oder sogar während ihrer Freizeit. Wassenfall und seine Studierenden bauten Tische am Jahnplatz und überall würden Münzen geworfen.

Professor Ferdinand und sein Freund Wassenfall dokumentierten akribisch jeden einzelnen Münzwurf und sammelten Daten von Tausenden von Versuchen. Die Ergebnisse zeigten eine leichte Abweichung von der traditionellen 50:50-Verteilung, was die Theorie von Bartoš unterstützte. Es gab einen statistisch signifikanten Unterschied, der darauf hinwies, dass die Seite, die vor dem Wurf oben lag, mit einer etwas höheren Wahrscheinlichkeit auch nach dem Wurf oben landete.

Die Forschung von Professor Ferdinand und seinem Team erregte weltweit Aufmerksamkeit und löste eine Debatte über die Natur des Zufalls aus. Bielefeld wurde zu einem Zentrum der Münzwurf-Forschung, und Professor Ferdinand wurde für seine Pionierarbeit in diesem Bereich gefeiert.

Die Menschen in Bielefeld waren stolz darauf, Teil dieses wissenschaftlichen Abenteuers zu sein, das nicht nur die Praxis des Münzwurfs, sondern auch das Verständnis für die grundlegenden Konzepte der Wahrscheinlichkeit vertiefte. Und so bleibt die Geschichte von Professor Ferdinand und seinen bahnbrechenden Experimenten ein faszinierendes Kapitel in der Geschichte von Bielefeld und der mathematischen Forschung. Sein Kollege Wassenfall bekam den Nobelpreis für hochgeworfene Physik. Bielefeld ist eine Weltstadt.

Beim Karneval der Kulturen in Bielefeld entschlossen sich die Studierenden ein großen Feldversuch. Eine Millionen Schokomünzen sollten in die feiernde Menge geworfen werden.

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