Akku

Das Schloss Brincke wurde 1351 erstmalig erwähnt. Nach dreißig km radeln machte ich dort einen Zwischenstopp und trank mit Freiherr von Korff genannt Schmiesing-Kerssenbrock ein Radler. Er erzählte mir, dass er eigentlich Graf ist „und Graf von Korff gen. Schmising-Kerssenbrock-Praschma“ heißt. Er lebt immer noch im Schloss. Jahrelang musste er als Bursche in Holzpantinen zur Dorfschule nach Borgholzhausen laufen. Socken gab es keine. Holzscheite mussten zum Heizen der Schule im Winter vom elterlichen Hof mitbringen. Das war Ok. Aber vor dem Weg zur Penne, der eine Stunde dauerte, mussten die Kühe gemolken werden. Das waren noch Zeiten. Aber das brachte mich auf die Idee, wie Freundin LEGO aus Horn-Bad Meinberg mit leerem Akku

(siehe  https://gerwin.home.blog/2022/06/04/fahrrad/ )

zurück nach Hause kam. LEGOS Freundin war L.Credi (hier empfiehlt es sich meinen ganzen Blog zu lesen). L.Credi war Grundschuleleererin und wusste nicht, was sie Pfingsten machen sollte.

Ich gab ihr folgenden Tipp. Plane doch mal deine nächste Klassenfahrt. „Und da du ja immer mehr nachhaltiger leben willst, machst du die Reise nicht mit dem Dreamliner, sondern ihr wandert von Jöllenbeck zu den heimischen Externsteinen. Dabei macht ihr einen Abstecher zum Hexenbürgermeisterhaus in Lemgo.Dort holt ihr einen Akku ab,“ tippte ich in mein Telefon. Gegenüber vom Hexenbürgermeisterhaus wohnte LEGO. LEGO war Lipperin und hatte sich zwei E-Bikes beim Discounter zum Preis von einem Bike gekauft. Jetzt konnte dies LEGOS Lösung sein, hing sie doch in Horn-Bad Meinberg auf dem Bahnhof und hatte keinen Saft mehr im Akku. Diese sollte dann L.Credi abholen. Als Tipp gab ich L.Credi noch den Tipp, sich ihre Balkon-Solaranlage auf den Kopf zu schnallen, um damit den Akkumulator zu laden.

Was für segensreiche Pfingsten für alle. L.Credi kam nach neun Stunden in Horn-Bad Meinberg an. Sie hatte Kopfschmerzen ob der schweren Solaranlage auf dem Kopf und Hüftprobleme, weil der Akku zehn Kilo wog. Aber das E-Bike konnte geladen werden.  LEGO wollte aus ihrem Rucksack eine Merci-Schokolade kramen, die sie für solche Fälle immer mit hatte, da verfingen sich ihre Finger in einem Kabel. „So ein Mist….ich hatte doch das Ladekabel  für das E-Bike mitgenommen. Du hättest gar nicht kommen brauchen! Trotzdem Danke und viel Spaß in der Merci-Schoki“

 L.Credis Laune wurde schlechter.

Und noch einmal schlechter, als LEGO sich auf das E-Bike setzte und die nächtliche Heimfahrt nach Lemgo antrat. Da L.Credi also mit einen Ladekabel und einem leeren Akku auf dem Bahnhof. Der letzte Zug war weg. „Fahren Sie nach Altenbeken weiter“, empfahl Peter Happel, Bahnhofvorsteher. Dort fahre eine private Bahn. Die Mitarbeiter verdienen nicht so viel und sind vielleicht für ein kleines Zubrot dankbar. Die halten dann auch den ICE an. Kostet fünfzig Euro. Aber die machen das. Bis Altenbeken waren es aber noch einmal fünfzehn Kilometer durch fichtentoten Wald bei 8% Steigung.  L.Credi wusste was zu  tun war.

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