Zwillinge

Milli und Molli waren echte Klugscheißer. Sie waren durch  „Wissen macht Ah“, die Sendung mit der Maus, Käptn Blaubär und dem Lesen meines Blogs überschlau.

Während Milli mit dem Brockhaus im Garten von Ariadne saß, machte Molli mit dem EIFON den Faktencheck über Felltiere. Und das waren Kindergartenkinder. Übernächstes Jahr kamen sie in die Lindendorffschule. Die arme Lehrerin. Frau Gabelfuß (mit Esszett) kannte nur Nadel-und Fadenwürmer. Aber mit Hasen kannte sie sich nicht aus.

Mill und Molli Sonnenschein hatten den Parkhasen, der bei Ariadne im Garten saß, adoptiert. Milli und Molli waren Zwillinge und konnten ihre Gehirne koppeln. So konnte das Wissen aus dem Brockhaus gleich mit dem EIFON-Faktencheck gekoppelt werden. Herr Schnuckelbein, so hieß das Viech, hatte komische Beulen auf dem Rücken. Waren es die berühmten Affen- bzw. Hasenpocken?  Oder doch Ektoparasiten?
Im Unterschied zu Hund und Katze werden die meisten Hasen nicht vor Ektoparasiten geschützt und das ist schade. Am besten man wickelt sie in gelbe Säcke…die Hasen nicht die Parasiten. Sieht doof aus, aber das hilft auch gegen

Fliegenmaden, die Hauptursache von Todesfällen und Blindheit bei Hasen. Kriebelmücken, Herbstgrasmilben, Mysomatose und Zecken waren andere schlimme Dinge, die auf Herrn Schnuckelbein zu kamen.

Wir werden alle älter. Auch der Hase, auch meine Freunde L.Credi, Herr Schnepel oder Frederico, der Arminenschreiber. Das sagten die Schauspielerinnen im dem Stück „Falten“. Läuft gerade im Stadttheater.

Die ganze Menschheit, die ganze Natur, von der Eintagsfliege bis zur Landschildkröte, von der Amöbe bis zu Jeff Bezos haben eins gemeinsam. Wir werden jede Sekunde mehr tot als lebendig. Wann ist man dann alt? Alt ist der 15 Jährige, der nicht mehr wir der 5Jährige die französischen Vokabeln im Schlaf aufsaugt. Alt ist der 25-Jährige, die zum ersten Mal zum Finanzamt muss, weil die Steuererklärung vergessen hat. Alt ist die 35-Jährige, weil die biologische Fruchtbarkeitsuhr schneller tickt. Alt ist der 45-Jährige, der meint, auf seiner Harley Davidson kann man auf dem Jahrmarkt der Schönheiten ne Schnalle abschleppen. Alt ist die 55-Jährige, die beim Body-Pump-Kurs in der Mucki-bude nach fünf Minuten den Kurs wechseln und den Deep-Balance-Yoga-Kurs besucht. Nur ich werde nicht älter. Ich habe einen Energietrunk. Das Rezept dafür darf ich leider nicht verraten. Ich habe einen Deal mit M.Emphisto abgeschlossen. Sollte ich die Zutaten vom Ewigkeitstrunk verraten, kippe ich auf der Stelle tot um. Ich werde also immer besser. Das merke ich jeden Morgen. Und das bedeutet, dass diese Geschichten hier ewig weitergehen. Lassen wir das Philosophische und kommen zurück zum Hasen.

Milli und Molli Sonnenschein

Ariadne hatte noch gute Kontakte zur Lindendorffschule. Sie war Fördervereinsvorsitzende. Seit fünfundfünfzig Jahren. Mit einer großzügigen Spende für den klammen Förderverein der Schule, konnte sie das M.Sonnenschein und Hasenproblem lösen. Für Milli und für Molli richtete sie eine lebenslange Grundschulmitgliedschaft im Förderverein ein, mit der Auflage, einen Schulzoo zu gründen. Erster Zoowohnbewohner sollte Herr Schnuckelbein sein. Die Zwillingen fieberten ihrem ersten Schultag in zwei Jahren entgegen. Frau Gabelfuß, zukünftige Lehrerin studierte jetzt schon alle zoologischen Fachzeitschriften, um Milli und Molli Sonnenschein in allen Fragen eine kompetente Ansprechpartnerin zu sein. Aber leider kam es anders. Der Tornado, der tagsüber in Paderborn wirbelte hatte einen Ableger in Bielefeld gegründet. Die Nina Warn-App schlug rot an. Milli wollte dem Hasen noch „Gute Nacht“ sagen, da erfasste das Auge des Tornados den Hasen und das Kindergartenmädchen. Sie waren nie wieder gesehen. Was aus Zwillingsschwester Molli wurde, wusste niemand im Stadtteil. Sie wurde nie wieder gesehen. Neue Legenden entstanden im ach so schönen Bielefeld.

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