Heute war ein Kontrolltermin im Krankenhaus. Da war ich doch gespannt auf das Fach 23 im Getränkeautomat gefüllt wurde. Er stand vor der zentralen Anmeldestelle. Ich wurde enttäuscht. Statt dort vegetarische Mühlenhoffrikadellen oder Eierlikör einzufüllen, gibt es Chips. Was? Das im Krankenhaus? Voll fett. Aber es standen fünf Personen dafür, die sich entschieden ,25 gr. frittierte und aromatisierte Kartoffelscheiben für zwei Euro zu kaufen, anstatt 100 Meter zum Büdchen zu laufen. Ich hatte einen Termin um 10.00 Uhr. Man sagte, es würde etwas dauern, weil Professor und Chefarzt krank sind. Ok, ich bin ja krankgeschrieben. Und so wartete ich. Schwiegermutter, die fast durchgängig im 2.Gang die ostwestfälische Heimat mit ihrem Auto erkundete, wartete auch. Gerne. Sie fand eine Toilette in einem Museum und schlich sich durch einen Seiteneingang in das Krankenhaus. Ob das wohl erlaubt ist?

Und so saß ich da zwischen Ficus benjamina auch „Benjamini“ genannt und einem Maulbeergewächs in Blähton. Hatte sich darauf nicht einmal Zachäus, der Zöller drauf versteckt? Nicht auf dem im Krankenhaus, sondern in Tiberias, Mannastraße 12?
Die Sprechstundenhilfe nahm fleißig neue Patienten auf. Die Tür war offen, und so erfuhr ich viel über persönliche Krankheiten, Schicksale und die Problematiken, die eine Zeugin Coronas, äh Jehovas hat, wenn dem alten Testament mehr vertraut wird als dem Trenchcoatprofessor. Hatte meine Biografie über Xi Jingping vergessen. Wäre gut gewesen, dann hätte ich die ganzen chinesischen Namen lernen können. Xi Jingping zählt seine Chinesen. Ich dagegen fing an, den Blähton zu zählen, zu stapeln, darausTiere zu formen und letztendlich auch daran zu lecken. Overheated hospital. Da spendete mir diese kleine Kügelchen etwas Feuchtigkeit auf meine durch sicherlich tausend krankenhauskeimverseuchte Zunge. 120 Minuten wartete ich. Dann aber brachte mir der Oberarzt frohe Kunde. Bernd Walker muss nachts mein Bett verlassen. Die Nacht mit ihm war schlecht. Schlecht auch, dass Zeh Nummer acht taub ist. Vielleicht taub bleibt. Das darf nicht sein. Ich werde nun von außen Teufelskralle mit Ingwermus draufstreuen und drei Abrakadabra rufen. Das soll helfen. Oder vielleicht eine Bekannte anrufen. Diese hat durch ihren Einsatz als Lobpreisleiterin einen direkteren Draht zum Herrgott.
