Was ist OPTAG? Einfach lesen.
So da bin ich wieder. Bis zur OP machen die Schwestern nur ihren Teilbereich. Am besten war der Pfleger, der einen in warme Decken gehüllt hat. Nachdem man im Leibchen auf dem OP-Tisch lag. Er hatte Augen wie Professor Börne aus dem Tatort. Ups. War ich im falschen Film?
Ich bewundere Saskia. Saskia Sauermann. Den Namen konnte ich mir noch merken. Die arme Saskia. Sie arbeitet den ganzen Tag in einem 80-Jahre Bau ohne Fenster und bereitete einen Leidenden nach dem anderem vor. Setzt Nadeln und macht Zeichnungen auf den zu operierenden Körperteilen, Füllt Ampullen und wartet auf den Mann mit der Betäubung. Aber auch im Supermarkt im Loom hat man kein Licht und Untertage sowieso. Zum dritten Mal wurde ich gefragt: „Wie heißen Sie? Wann sind sie geboren? Was wird operiert?“ Warum sage ich eigentlich nicht. Micky Maus, 32.13.3141 und Schnabel? Es kommt das obligatorische Gespräch nach dem Urlaub und nachdem ich von Ibiza erzählt habe, war ich weg. Nun zwei Stunden später.
Ich bin erstaunlich fit. Im Aufwachraum fühlte es sich an, als hätte man eine Flasche Absinth intus. Wie lange nun geschnippelt wurde, weiß ich nicht. Zwischen Nirwana und Aufwachen waren es mehr als zwei Stunden. Aber ich weiß gar nicht, was gemacht wurde. Ok. Bein ist noch dran. Hurra. Da muss ich auf den Doktor warten. Irgendwie scheint nicht viel gemacht zu sein worden. Das kann nun aber auch alles bedeuten. Aber wer weiß! Gleich humple ich über den Flur. Es musste ja nix geschraubt werden, wie bei meiner Kollegin Eva. Update gibt es nach dem Mittagessen. Lachs mit Spinat.
So nun geht es weiter. Neben mir der Patient entpuppt sich als Erzählefix. Er war Verwaltungsangestellter von der Jugendhilfe. Und guckt nur Snooker. Aber so passiert immer etwas im Krankensaal.

Meinem Fuß geht es recht gut. Habe es mir es schlimmer vorgestellt. Bin total heiser wegen der Inkubation. Aber was es alles für Krankheiten gibt. Von Gerinnseln am Herzen, Kathetern in Armen und Beinen und Tumorzellen.. Man …ich möchte nicht alt werden… sondern mit Dagmars Zumbatanten (cooles Wort, Nomen… muss man groß schreiben) geschmeidig bleiben. Also immer lecker und gesund leben. Vielleicht komme ich Freitag raus oder erst Samstag. Man ist auf zwei Seiten in das Gelenk gegangen und hat die Bänder geflickt. An diesem Tag war ich in der Menschenkrankenhauskette. Vom Bettenschupser, zum Einschläferer, vom Aufdieliegebringender bis hin zum Caterer, Fusskühler und dem Double von Professor Börne. Das war nicht gendermässig. Sorry! Am Ende der Kette stand der OP-Tisch. Es ging durch den Keller vorbei an der Pathologie. Also doch Münsterkrimi? Zum Glück wurde nicht die Tür vertauscht und ich landete irgendwann im OP-Saal. Ob mich dort ein echter Mensch oder ein Roboter behandelte, werde ich nie erfahren. Gleich kommt die Physiotherapie….gleich …sagt man… .das war vor 123 Minuten. „Gleich“ …das Wort lernt man schnell im Krankenhaus. Gleich ist sehr dehnbar. Nette Damen werden morgen meinen Tag versüßen.
