Schwester

Mit 66 Jahren da fängt das Leben an. So sang Udo Jürgen. Das wären dann noch zehn Jahre. Aber was ist davor? Der Tod im Topf? Die nächsten zehn Jahre Zeder und Mordio? Bei meiner Schwiegermutter fängt mit 83 Jahren das Leben an. Sie ist nun Kunde bei Orinoco, dem weltgrößtem Versandhaus. Wir richteten ein Konto ein und flux waren Schirmständerfuß, ein Bestseller und ein Campinggasgerät bestellt. Sogar mit sechs Kartuschen. Das reicht für einen Kaffee im ostwestfälischen Winter, wenn Putins Gaskralle zuschlägt, oder auch für eine Tütensuppe bei der nächsten Radtour nach Wanne-Eickel-Süd. Auch hat die künstliche Intelligenz zugeschlagen. Angeboten war das Ding für 36 Euro. Weil sie aber länger auf der Seite blieb, verteuerte sich das Ding um über 16 Prozent. Ich werde mal bei Orinoco nachfragen. Ich bin ja Anteilsinhaber mit 20 Aktien (a 3326 Euro…Peanuts) habe ich ja ein Mitspracherecht bei Jon Bezans. Aber ich fürchte, dass Jon mir so wenig Aufmerksamkeit schenkt, wie ich dem Sandkorn Nr. 17 neben der Muschel am Treibgut an Strandabschnitt Nr.5 in Santo Mariantos. Neben dem Heimatmuseum, in dem Siegesmund Hasenkötter und ich die Münzen geklaut haben.

Ich mochte Siegesmund eigentlich nie, aber ich durfte bei seinen Eltern immer Space-Invasors spielen, während seine fette Schwester uns Schmalzbrote mit Grieben brachte, von denen sie immer die meisten aß. Wir hatten nur einen Farbfernseher, Hasenkötters schon ein Farbgerät mit VHS.Rekorder. Später wollte Siegesmunds Schwester im Urlaub auf meiner Luftmatratze ihre Lippen auf die meinen pressen. Da platzte die Luftmatratze und sie wart nicht mehr gesehen. Sie folgte Ikarus. Ich weiß gar nicht mehr, wie sie hieß. 

Ist ja auch Geschichte, aber die Space-Invasors waren gestrichen. Wie Siegesmund mit seiner fetten Schwester nach Italien kamen, erzähle ich später. Also, dranbleiben. Nun bitte ich allen Lesern, das Orinoco Passwort „Schweineborste145“ nicht weiter zu leiten. Ansonsten könnte die ganze Welt über ihr Konto vom Franzbranntwein bis zur Luxusjacht alles bestellen. Und so hoch ist ihre Rente nicht. Also behaltet das Passwort für euch.

OMO

Heute ist mal wieder ein schöner Tag. Es sollte eigentlich regnen. Regen wäre so wichtig für den Garten und die Natur. Meine Insektenhotels werden sogar schon angeflogen. Warum sagt man eigentlich Hotel? Die Viecher sollen doch bleiben und nicht gehen. Nur Udo Lindenberg darf im Hotel leben. Ach, ich vergaß, im Gegensatz zu Landschildkröten sterben die roten Einohrköcherfliegen ja nach kurzer Zeit. Ist es eigentlich von Vorteil, wenn man eine Eintagsfliege ist und weiß, dass seine Lebenszeit auf vierundzwanzig Stunden begrenzt ist? Gestern haben wir bei unserem Finanzinstitut Vollmachten ändern lassen. Wir haben Dagobert Duck eingetragen. Der kann mit Geld umgehen. Nun aber wird es Zeit etwas ernst zu werden.

Meine Homebase ist richtig aufgebracht. Sie lesen diesen Bestseller und sind empört über so manche Redewendungen. Ich fühle mich wie Oliver Welke aus der Wochenshow. Wenn das so ist, habe ich alles richtig gemacht. Meine Lesedame meldete sich wieder. Ich werde sie nun in die Geschichte einführen und personalisieren, denn sie hat Angst, dass ich ihr ihre Gaskartusche aus der Garage klaue. Ich wählte ein Pseudonym, in dem ich die erste Seite des Wochenblättchen aufschlug. Da stand L.Credi. Das ist ein toller Name. L.Credi. versucht krampfhaft I-Dötzchen Singen, Tangen und Englisch beizubringen. Fatalerweise unterrichtet sie auch Schwimmunterricht, doch musste ich erfahren, dass die Buben und Mädels zur Abhärtung und Gewöhnung in Bikinis draußen auf den Schwimmbus warten mussten. Auch die Jungs! Das gibt in doppeltem Hinsicht eine Dienstaufsichtsbeschwerde. Max Baldauf aus Köln machte mich darauf aufmerksam. Während Dietmar Bär mein Linsen-Das aufgegessen hat.

Ich werde L.Credi beauftragen meinen Blog auf Rechtschreibfehler hin zu korrigieren. Sie bekommt etwas mehr als Herr Heidelbeer, statt 99ct zahle

ich 1.11 Euro. Ich verdiene ja noch nicht so viel Geld als Schreiberling und das Papier, auf dem ich meine Gedanken formuliere ist so teuer geworden. Wie versprochen überweise ich für jeden Klick Geld für unsere Hilfsorganisation www.bielefeldhilfe.de für die Ukrainehilfe. Dreihundert Euro gingen wanderten von meinem Konto zu Gain, mit denen wir lange zusammenarbeiten. Ich suche übrigens einen kompetenten Klempner, der mir in einer Wohnung helfen kann. Ich kann ja leider nix außer Buchstaben zusammen zu schleifen. Und wer mir putzen helfen will, kann gerne kommen und darf dann auch sein Omo mitbringen, denn Schwiegersohn überzog die Wohnung, in der er sich als Handwerker austoben darf mit einer feinen weißen Staubdecke. Und da das Ablecken der Sichtflächen so lange dauert, dürfen Omo und Du gerne Teil der Ameisenkompanie werden. Leider sind meine chinesischen Leiharbeiter Wish Nu und Lap Pen gerade in Shanghai wegen Quarantäne festgehalten worden.

Brunner

Brunner. Er heißt Brunner. Nicht nur der tolle Spieler von Arminia Cedric Brunner, sondern der Gaskocher, der nun in Babenhausen und bei meinen Lesedamen in Theesen steht. Theesen ist ein Vorort der Metropole Jöllenbeck. Ich habe für Brunner 8 Euro weniger bezahlt als meine Freundinnen, erkannte doch die künstliche Intelligenz, dass es Interessenten auf der Orinoco, äh Amazonseite gab. Tricky…aber auch blöd, wenn man ohne Tor-Browser oder anonym surft. Da gibt es noch viele neue Lernfelder für die Internetnutzer. Leider kommt man ohne VPN gar nicht mehr aus. VPN ist nicht die Vereinigte Pädagogische Nahfront, sondern ein Verschlüsselungssytem, damit man nicht getrackt wird. Heutzutage absolut notwendig. Noch können wir uns so schützen. In China gibt es 600 Millionen Kameras. Da kann man sich nicht mehr schützen, aber im Renterviertel Babenhausen reicht ein Spion in der Tür und ein Um-Die -Ecke-Fernglas als 99 ct Bausatz aus dem Sherlock-Holmes-Shop aus, um zu sehen, welche osteuropäische Bettelbande oder der Seenothelikopternotrufexperte um meine Bitcoins bettelt.

Meine Lesedame war ganz besorgt, wo man nun die 11kg Gasflasche hinstellen kann. Ob dies auch im Carport ginge. Nein, sagte ich, die würde ich mir auf den Wohnzimmertisch stellen und beobachten. Nicht das sie noch explodiert. Hallo? Geht es noch? In Dubai bei 50 Grad Hitze und in Wladiwostok bei Minus 50 Grad stehen die Dinger herum. Also, nun einmal locker bleiben. 

Ich würde sehr gerne mit Gas in der Küche kochen. Das sei aber zu gefährlich, meint Ehefrau Dagmar. Ich würde ja schon mal den Herd vergessen. Gut, dass ich nun im Garten meinen mexikanischen Feuertopf schmoren kann. Und darum tanzen kann, wie ein Indianer.

bemalte Bierflaschen –all sold

Nun warte ich auf die Wadenmassage. Da schaute ich einmal in unseren Fernseher. Ich schaue wenig Fernsehen, nur Sport und den Tatort und die Börsenkurse und neue Angebote aus Judith Willhams Beautyshop.Natürlich die jungen Krankenschwesterinnen, das Liebesleben der Pinguine und die tolle Serie „Rote Gladiolen hammerhart“ mit Madleen Musinski und Anton Seichtwiese. 

Aber als ich die magic Fernbedienung mal so richtig ausprobierte, landete ich in einem Kosmos von hunderten Kanälen. Wow. Nun blieb ich bei Pluto-TV hängen und verfolge nun einen Briten, der mit einem Wohnmobil durch ganz Spanien reist und die einfache Küche nachkocht. Das will ich auch machen. Dafür spare ich meine Überstunden, um dann meiner Frau frische Schweinefüße zu kredenzen.

Dann kam meine Tochter und lud mich zum Fußballgucken ein. Ich freue mich, aber meine echten Bedürfnisse werden nicht wahrgenommen.

Das ist echt traurig. Während andere Geschlechtsgenossen in einer ähnlichen Lage, in der ich mich befinde, alles geben würden, um einmal in die Kneipe, zum Kegelbruder, zur Piepshow oder zum Formel1-Rennen geschoben zu werden, möchte ich nur in den Ümlü-Markt. Nur für fünfzehn Minuten. Das reicht. Der Ümlü-Markt ist in der Conti-Bronx, einem interessanten Stadtteil Bielefelds. Im Ümlü-Markt hat man den gesamten Orient zu Gast. Ein fantastischer Supermarkt, in dem ich nur shoppen will für die leckeren Abendessen für meine Familie und Freunde. Und noch einmal möchte ich in Leylas Antlitz schauen. Ich küsse deine Augen, Leyla. 

An der Kasse 3a sitzt sie. Mit Mund-Nasen-Schutz und Kopftuch kann man nicht mehr sehen.

Das wird mir als Konsumrausch, konsumsüchtig unterstellt. Unfassbar. Als Rache male ich ein Pin-Up von Pamela Anderson an die Wohnzimmerwand. Ihr werdet sehen. 

Etwas später war Herr Heidelbeer hier. Ein junger Mann der Firma Flaschenpost. Ich war ja echt etwas skeptisch wegen der Amazonisierung heutzutage, aber wenn der Biervorrat zu Neige geht und man keine Kisten tragen kann, Herr Heidelbeer helfen. Mit seinen jugendlichen zweiundzwanzig Jahren und strammen Waden trug er für ein kleines Trinkgeld-ich hatte noch dreißig Cent in meiner Jogginghose – die Buddeln sogar in den Keller. Ich wollte ihn um 9.30 Uhr noch auf ein Tannenzäpfle einladen. Das lehnte er aber ab, weil er noch bis 18.00 Uhr schuften muss. Für ihn sei es ein Hanteltraining. Muckibude braucht er nicht mehr. Er freue sich auf die Aufstockung des Mindestlohnes. Gut, dass ich 30 ct für ihn hatte.Ich fragte, ob ich ihn begleiten darf. Ich könnte die leeren Flaschen aufklauben, die ihm runterfallen würden. Als er aber erzählte, der nächste Kunde wohne in einem Hochhaus in der 10.Etage ohne Aufzug, lehnte ich dankbar ab. Da nehme ich doch lieber die Hantel und trainiere während der Telebörse. Eins und zwei und drei.

Bielefeld – Heimat

Der Hügel hinter meinem Haus entpuppte sich als altgermanische Grabstätte, in denen dann Schlüsselbeinknochen des alten jöllenbecker Leinewebers Johannes Gutknecht gefunden wurde. Unser Nachbar ist Vorsitzender des historischen Vereines unserer Stadt und er kam jeden Tag mit leuchtenden Augen in den Garten. Als Gegenleistung unterrichtete er mich in einem altrömischen Dialekt, damit ich die Goldmünzen entziffern konnte, die ich als 10-jähriger Bub mit meinem Kumpel Siegesmund Hasenkötter aus dem Heimatmuseum Santo Mariantos, südlich von Cagliari geklaut hatte, weil der Wärter den Lambrusco zu früher Tageszeit geleert hatte. 

Wie Siegesmund Hasenkötter nach Italien kam, erzähle ich später.

Für den nächsten Freitag bin ich nun Ehrengast der Bielefelder Schreiberelite. Was für ein Privileg. Das Treffen findet in konspirativen Kreisen statt. 

alle Kunstwerke von Gerwin Heinrich http://www.gerwinheinrich.de

Nicht, dass Ideen an Headhunter ohne Autorenvertrag verscherbelt werden. Geladen sind circa zwanzig Leute. Na gut, bei einem Ticketpreis von 39 Euro inklusive einer Holunderbeerenblätterschorle kommen ja nur die Armen. Die Leser, die die Groschenromane lesen, Rosamunde Pilcher lieben und Helene Fischer ehren. Gibt es die Bildzeitung eigentlich auch im Abo?

Vielleicht hätte die Gastgeberin den Eintritt auf 199 Euro erhöhen sollen und dafür ein Glas Kellergeister Schaumwein inkludiert. Dann wäre auch das Bielefelder Bündnis aus Oetker,Miele,Melitta,Schüco und Bernies Pizzabude vorbeikommen. Aber nein…

Mir egal. Ich brauche nix, lebe von Luft und Liebe. 

Aber vielleicht komme ich ja in den Dunstkreis von Frau Fischer und darf ihr einen Songtext dichten. Ich folge ihr auf Instagram, aber sie hat mich noch nicht bemerkt. Meine Likes gehen übrigens nach oben, nachdem ich den Blog mit dem Hashtag #freedrugskesse gepostet habe. „Kesse“ ist der umgangssprachliche Begriff für einen zentralen Platz in einer Stadt, die es eigentlich gar nicht gibt. Dort sollte man sich nachts nur mit genügend Paderborner Landbier aufhalten, um neue Homies zu gewinnen. Das Herforder Bier ist hier ja nicht sehr beliebt, aber bald gibt es in Bielefeld eine neue Brauerei, die mit dem Hopfentrank  „Flutlicht“ und „Abendrot“ die Teutonen beglücken will. Vielleicht sollte man einen anderen Namen nehmen, vielleicht in Andenken an Johannes Gutknecht. „Knechti“ wäre doch ein toller Name für ein Starkbier. Besonders in der Fastenzeit eine tolle Alternative zum Kräutertee.

In meinem Sweet Home fehlt immer noch ein Gaskocher. In der lokalen Presse wurde von großflächigen Hackerangriffen auf deutsche Windkrafträder geschrieben. Zeit zum Handeln. Solarkocher brauchen zu lange für die Linsensuppe, vegan und glutenfrei. Also Gas. Aus meinem Kompost kommt noch kein Bläschen Biogas. Und Bohnen will ich auch nicht immer essen.Also Putingas. 

Die Literaturdamen äußerten in nächtlichen Emails, dass sie noch keinen Gaskocher haben und dass diese zum Teil nicht sicher sind, von chinesischen Kinderhänden gebaut und nicht windfest sind. Falsch! Ich habe auf Yandex, dem russischen Google, einen gefunden. War günstig, weil diese von Gasprom gesponsert werden. Und dazu gibt es einen Schalkeaufkleber und man bekommt monatlich eine Kartusche von Sergiovic und Svatalanja Stroganow aus Brackwede. Chinesischen Kochern würde ich auch misstrauen. Bei meinem letzten Besuch in der Asienfoodkette Wokdichwech, muss der Koch wohl vergammelte Fischfüße in die Wangtangsuppe getan haben. Ich habe mein Magen nur mit viel Sake retten können.

Zwickelmann

Das Ende ist nah, sagte man neulich. 

Auch steht auf dem zentralen Marktplatz in Bielefeld oft ein bärtiger Mann mit einem großen Schild mit der Aufschrift: Das Ende ist nah! 

Jedenfalls für die Uhrzeit. Die Sommerzeit ist abgeschafft. Keine weiß, was die Zeitumstellung wirklich soll und bringt. Jedenfalls sollte sie oder ihre Freundin, die Winterzeit abgeschafft werden. 

Aber da war ein gewisser Abgeordneter C.Orona aus der Provinz Wuhan, der Schuld daran war, dass die Brüsseler es nicht umsetzten konnten. Und so leiden wir weiter. 

Warum hat der Gockelhahn von Katrins Bauernhof und die blöde Elster die Zeitumstellung nicht gecheckt und machen die ganze Nacht Rabatz? Warum kann ich nicht einmal durchschlafen. Warum gibt es überhaupt den Spatzenkrach? Warum diese Birdys (Ach..Pfleger Bodo aus dem Krankenhaus rief an.. Er knackte Level 343 bei Angry Birds) 

Das Ende rückt wirklich nahe. 

Vor einiger Zeit unkte ich schon, unsern Rasen wegmachen zu wollen, um dort ostwestfälische Erdäpfel zu pflanzen. Momentan sind Brotbackmaschinen, Gaskocher, Kerzen und Akkuladegeräte für Handys fast ausverkauft. Rapsöl landet im Tank und Butterschmalz dient als Schmiermittel in der Schiffsindustrie. 

Es gibt kein Mehl mehr. Doch.. in einem Markt in der Nähe hat der Verkäufer an das Mehlregal folgenden Hinweis geklebt. 1 kg Mehl 0.39 Euro, die zweite Packung kostet 3 Euro, die dritte Packung 5 Euro. Das so eingenommene Geld wird der Ukrainehilfe gespendet. Toll Idee! Ich habe gestern 10 kg Mehl bei Ebay ersteigert. Kommt direkt aus der Ukraine. Porto war etwas teurer, wegen dem Direkttransport. Hoffentlich nehme ich keinem etwas weg.

Am Abend war ich dann mit meiner Gattin bei meiner ersten Crowdfunding-Abendveranstaltung im Speckgürtel Bielefelds. Zwei Unterstützerinnen meines Bestsellers wollten über den Stand des Schreibens informiert werden, sowie die intellektuellen Fähigkeiten des Schreiberlings testen. Dazu haben sie diesen Blog ausführlich studiert und eine low carb, kohlehydratearme Köstlichkeit gezaubert. Etwas geschockt war ich, weil die Dips mit einem mir unbekanntem Gerät namens Thermomix hergestellt waren. Aber als ich erfuhr, dass dieses Gerät mit der Energie einer Balkonsolaranlage erzeugt wurde, freute sich mein Ökoherz und führte ich eine erbsengroße Dipmasse in mein linkes Nasenloch, um den Duft von marokkanischen Datteln, tunesischer Pfefferminze und turkmenischem Koriander tief in die Duftzentren meines Gehirns zu ziehen. 

Ach, das Leben kann so schön sein. Vor allem für eine Dame am Tisch, die es nicht checkte, dass der Akku ihres E-Bike kaputt war. Und das nach 32 Minuten des Erwerbs eines Highflysuperenergygike in einem hinterwäldlerischen Kaff nahe Lemgo, der Stadt des Hexenbürgermeisters Alois Zwickelmann, dem Bruder von Räuber Hotzenplotzs Petrosilius Zwackelmann.

Sie, die Dame, die auch die ersten Hörbuchversion meines Bestsellers einsprach, kämpfte sich wie Don Quijote über die windverwindeten Höhen der ostwestfälischen Hügellandschaft zu ihrer Arbeitsstelle, um dann pitschnass den Dienst anzutreten. Für diesen Fahrten hat sie dem E-Bike Händler 250 Euro bezahlt, sozusagen als Aufwandsentschädigung. Hätte sie mal den Akku mit dem Strom der Balkonsolaranlage aufgeladen. Ach nein, ich vergaß. Der Akku war kaputt. 

Kaputt war ich auch nach vier Runden eines Denkspieles, beim dem meine Fähigkeiten zu kreativem Denken und der Kompetenz zur Analogiebildung überprüft wurde. Demnach setzt sich meine allgemeine intellektuelle Leistungsfähigkeit aus kristalliner Intelligenz (das ist erworbenes Faktenwissen) und fluider Intelligenz (Fähigkeit zum Erkennen von Unterschieden, Beziehungen und zum schlussfolgernden Denken) zusammen. Das war für mich wirklich nicht schwer, jedoch für meine Partnerin so tricky, wie die 500.000 Euro Frage bei Günni Jauch. Ich stell ihnen nun die Sonntagsfrage. Was haben eine Schildkröte und ein Wattebausch gemeinsam. Nun aber werden meine Sponsorinnen den Sonntag bei einem spirituellen Spaziergang und einer Trommelreise genießen, wohingegen der Schreiberlin auf dem Sofa die Minuten zählt, bis Ballauf und Schenck den Ermörderer finden. Ein kleiner Faktencheck aus der Kriminalstatistik. 2020 wurden 2450 Menschen ermorden. Nein, Fehler nur 245. In Deutschland.  Die Aufklärungsquote lag bei 93,5 %. Nur 16 Fälle sind ungelöst. (da ich niemals Fakenews verbreite. Hier die Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1100598/umfrage/polizeilich-erfasste-faelle-von-mord-in-deutschland/

Was ist da auf einmal so ein komischer Hügel hinter meinem Gartenhaus?

Krabensteyner

Mein Bein schrumpft. Schock am Abend. Die Krankenturnerin Elsa schaute auf meine stramme Wade. Sie war nicht mehr stramm. Und das nach zwei Wochen nix tun.

Der Umfang meines linken Unterschenkels schrumpfte um genau 33 Prozent. Genauso viele Tage habe ich schon rum. Aber wie so es weitergehen? Schrumpft die linke Seite in dem selbem Tempo, dann bin ich in vier Wochen nicht mehr da! Einfach weg. Warum schrumpft nicht mein Bauch? Ich will keine Streichholzbeinchen. Ok, die machen dann einen schlanken Fuß in High Heels. Aber will man das?

Wo wir schon beim Prozentrechnen sind. Es haben sich in den letzten Stunden alle meine Bekannten aus der Zielgruppe der Ultras, der Supporter, der Blocksteher und Hinternsitzer gemeldet, die ein Ticket für das Spiel unserer Fußballmannschaft gegen die Bayern haben möchten.

Ihr Schlingel, ihr wisst genau, dass ich am Mittwoch versuche vier Tickets zu kriegen. Zwei sind für mich und meinen Rollstuhlschupser…aber wer die anderen bekommt? Ich kann mal die Sanchezschwestern aus der Klinik fragen. Vielleicht wollen sie mit. Rassige Südamerikanerinnen sehen rassige Bazies. Irgendwie war der Tag aber langweilig. Zum Glück schien die Sonne und man konnte im Garten sitzen. Aber irgendwie wollte die Hefe sich nicht von den Sonnenstrahlen zur Bakterienvermehrung anregen lassen und der Hefeteig für den Wochenendkuchen ging nicht auf. Lag vielleicht am Haltbarkeitsdatum. Es war um 33 % überschritten.

Am Samstagmorgen aß ich ein Stück Brettkuchen. Dieser Stein im Bauch füllt nun die Innenwände meines Magens für Stunden und ich kann ganz gechillt die nächsten acht Stunden in der Sonne liegen, die Memoiren von Peter Krabensteyner durchlesen, Bibi Blocksberg hören und meinen Gedächtnistee trinken.

Bloody Mary

a

Was für ein sonniger Freitag. Der Freitag begann gut. 

Die erste Nacht ohne Bernd Walker. Und wie immer bin ich nach meinem Schlafrythmus um 5.30 Uhr wach geworden. Schnell habe ich noch die asiatischen Börsen gecheckt, drei Levels bei Candycrush gelöst, meine Bettpfanne gefüllt. Dann wollte ich frisch ans Werk gehen, doch Ehefrau Dagmar sagte… komm bloß nicht vor 7.15 Uhr runter. Das können viele nicht verstehen. Es ist doch schön im Bett zu liegen, oder? Nö, nicht für mich. Diese durch die Evolution vorgeschriebe Zwangpause ist doch nur etwas um die Batterien zu füllen. Aber…warum soll man im Bett liegen, wenn der Tag so viele tolle Möglichkeiten hat. Und …wer zerknittert aufwacht, hat tagsüber noch genügend Entfaltungsmöglichkeiten. Zudem friere ich immer im Bett. Das ist extra so, denn wer friert,verliert Kalorien. 

Also, raus aus den Betten, wir wollen rappen, oder chatten ohne Deppen. Nun sitze ich mit einer Bloody Mary auf der Terrasse und es ist 11.49 Uhr. Meine Güte, ist das heiß. Bloody Mary ist keine Nachbarin, sondern Früchtetee vom Orininokoflow-Bioladen. Der hält jung. Wenn man 200 Jahre diesen Tee trinkt wird man 200 Jahr alt. Krass, oder? Nun zurück zur Terrasse. Warum sind eigendtlich die Nachbarn auch alle da? Müssen die nicht arbeiten? Ach, ich vergaß, alle sind Ü80. Gleich kommt meine persönliche Krankengymnastikerin. Hausbesuch auf Rezept.  Mal sehen was da geht. Ein Name fehlt mir noch für die Gümnastikerin.  Ich würde sie vielleicht Elsa nennen. 

Hat Elsa von Disney nicht auch Zauberhände? Wir werden es sehen. 

Ich habe meinen Blog umgestellt und immer die neueste Version steht nun im Vordergrund. 

Neue LeserInnen müssen sich bis vorne durchrollen. Und noch etwas. Schreiberlingin Miriam macht aus der Abschiedshauslesungbekannterostwestfalen eine Charity Aktion. Lesen und spenden. Ich mache das auch. Ich zähle bis zum Auferstehungstag des Herrn und überweise www.bielefeldhilfe.de fünfzig Cent für jeden Klick auf meinen Bestseller. Nun warte ich darauf, dass meine vier Insektenhotels angeflogen werden und sich die Haut auf meinem Oberarm wegen der Sonne nach und nach abschält.

Blähton

Heute war ein Kontrolltermin im Krankenhaus. Da war ich doch gespannt auf das Fach 23 im Getränkeautomat gefüllt wurde. Er stand vor der zentralen Anmeldestelle. Ich wurde enttäuscht. Statt dort vegetarische Mühlenhoffrikadellen oder Eierlikör einzufüllen, gibt es Chips. Was? Das im Krankenhaus? Voll fett. Aber es standen fünf Personen dafür, die sich entschieden ,25 gr. frittierte und aromatisierte Kartoffelscheiben für zwei Euro zu kaufen, anstatt 100 Meter zum Büdchen zu laufen. Ich hatte einen Termin um 10.00 Uhr. Man sagte, es würde etwas dauern, weil Professor und Chefarzt krank sind. Ok, ich bin ja krankgeschrieben. Und so wartete ich. Schwiegermutter, die fast durchgängig im 2.Gang die ostwestfälische Heimat mit ihrem Auto erkundete, wartete auch. Gerne. Sie fand eine Toilette in einem Museum und schlich sich durch einen Seiteneingang in das Krankenhaus. Ob das wohl erlaubt ist? 

Und so saß ich da zwischen Ficus benjamina auch „Benjamini“ genannt und einem Maulbeergewächs in Blähton. Hatte sich darauf nicht einmal Zachäus, der Zöller drauf versteckt? Nicht auf dem im Krankenhaus, sondern in Tiberias, Mannastraße 12?

Die Sprechstundenhilfe nahm fleißig neue Patienten auf. Die Tür war offen, und so erfuhr ich viel über persönliche Krankheiten, Schicksale und die Problematiken, die eine Zeugin Coronas, äh Jehovas hat, wenn dem alten Testament mehr vertraut wird als dem Trenchcoatprofessor. Hatte meine Biografie über Xi Jingping vergessen. Wäre gut gewesen, dann hätte ich die ganzen chinesischen Namen lernen können. Xi Jingping zählt seine Chinesen. Ich dagegen fing an, den Blähton zu zählen, zu stapeln, darausTiere zu formen und letztendlich auch daran zu lecken. Overheated hospital. Da spendete mir diese kleine Kügelchen etwas Feuchtigkeit auf meine durch sicherlich tausend krankenhauskeimverseuchte Zunge. 120 Minuten wartete ich. Dann aber brachte mir der Oberarzt frohe Kunde. Bernd Walker muss nachts mein Bett verlassen. Die Nacht mit ihm war schlecht. Schlecht auch, dass Zeh Nummer acht taub ist. Vielleicht taub bleibt. Das darf nicht sein. Ich werde nun von außen Teufelskralle mit Ingwermus draufstreuen und drei Abrakadabra rufen. Das soll helfen. Oder vielleicht eine Bekannte anrufen. Diese hat durch ihren Einsatz als Lobpreisleiterin einen direkteren Draht zum Herrgott. 

Kreuzfahrt

Mehr als 800 Gramm Senf isst jeder Mensch in Deutschland im Schnitt pro Jahr. Das könnte sich bald ändern. Denn der russische Angriffskrieg in der Ukraine hat auch Auswirkungen auf die Senf-Produktion. Mehr als drei Viertel der verarbeiteten Saaten kommt aus diesen beiden Ländern. Es droht ein Engpass. Ist das die Meldung des Tages? Verstehe ich nicht. Für wenige Cent kann man ganze Hektar mit Senfsaaten begrünen und später ernten. Warum ist eigentlich Rapsöl und Klopapier schon wieder aus. Ok. In dem roten Vorsorgeheft der Bundesregierung steht drin, was man alles so haben muss, wenn der Notfall eintritt. Vor allem Ritalin. Quatsch! Zu Beginn der Coronakrise orderte ich aus dem Urwald Ecuadors 10 kg Nudeln, Kichererbsen und Roggenmehl, der Sorte Ultra-Ur, die der Ebaymann meiner Tochter aushändigte. Das war cool… Das war lecker. Aber nun ordere ich lieber Hanfkekse, Glutenfreie Hamburger und Vital-Mandelsoßenmilch. Man soll auch in der Krise nachhaltig leben. Oder?

Oh… Krise.

Am Morgen schockte mich meine Liebste mit einem Zeitungsbericht. Stromausfall in NRW. Vor Jahren schon las ich das Heft der Bundesregierung, was man im Notfall machen muss. Die Rote Bibel der Überlebenskunst ist wirklich kostenlos zu beziehen. Also… schaute ich nach Campingkochern, Solarpanells etc. und unglaublich…. auf all den Prepper-Seiten, so heißen die Menschen, die Vorsorgen ist alles ausverkauft. Wir haben Solar auf dem Dach, aber leider nicht in der Tasche.Trockenfutter gibt es noch. Da kann ich auch Frolic nehmen. Vielleicht sollte man doch eine Reise auf einem Traumschiff buchen. Heute wurde fett dafür geworben. Da kann ja kein Strom ausfallen, die haben doch Dieselaggregate. Oh, Mist bei den Preisen, dann wird eine Handyladung mit Kaviar abgerechnet. Zum Glück haben wir noch Bio-Bikes. Oder auch nature-bikes mit echtem Muskelantrieb. Eigentlich könnte ich doch die Reha hier nutzen, um mit dem Handbike Strom zu machen. Ich runde den Beitrag mit einem Foto meiner Fußanker. Morgen wird es bestimmt lustiger.

magic names

Was für ein sonniger Auftakt. Heute bin ich das erste Mal ohne mit dem Hinter zu rutschen in das Arbeitszimmer bekommen. Mit Krücken, aber das merkt man schon in den Schultern. Da hilft ein kräftiges Essen und da der Bauer meines Vertrauens Werbung in meiner Instastory macht, erwähne ich ihn hier nicht einmal.

Es gab lecker HoloBolo mit Fleisch von Gerda, der Kuh, die Bäuerin Katrin vor einigen Monaten in die ewigen Jagdgründe schickte. Ach, Katrin…welche Magie schwingt in diesem Namen. Meine Primarstufenqueenlehrerin heißt so, genau wie meine alte Jugendbekanntschaft, meine Cousine, meine Neffin äh Nichte und und und. Gibt es den Namen heute überhaupt noch? Ich habe ja Zeit und rief im Zentralen Namenregister in Brock-Hausen an. Der Name Katrin wurde in Deutschland von 2006 bis 2018 ungefähr 670 Mal als erster Vorname vergeben. Kathrin wurde ungefähr 680 Mal vergeben, Cathrin 40 Mal und Catrin sowie Kathryn jeweils 20 Mal. Besonders beliebt ist der Name Katrin in Bayern. Also insgesamt 1170 mal in zwölf Jahren. Das ist nicht viel. Den Namen Katriehn habe ich mir erst einmal patentieren lassen. Den gibt es noch nicht. Den Namen meiner Tochter gab es vor 27 Jahren auch noch nicht. Das Standesamt in Köln machte eine Belehrung, dass diesen Namen nicht gibt, besteht er witziger Weise nur aus fünf klaren deutschen Buchstaben. Nach der Belehrung wurde der Name in das offizielle Geschlechtsregister der Bibel, sorry dem offiziellen Namensverzeichnis Deutschlands aufgenommen. Gibt es das überhaupt noch? Pumuckel wurde ja verboten.Obwohl es diesen Kobold doch wirklich gibt.

Und wenn der Tesla Gründer seinen Sohn X Æ A-12 nennen darf, dann sollten wir doch einfach allen neuen Babys einen Zahlencode geben. Ist auch besser für die digitale Erfassung. Das machen sie in Dänemark schon lange.

Da da regt sich keiner auf. Willkommen R2D2 on earth.

Erstelle eine Website wie diese mit WordPress.com
Jetzt starten