Atom

Shean Daver, ein langjähriger Bewohner von Bielefeld, lebte in unmittelbarer Nähe des Atomkraftwerks. Täglich fuhr er dorthin mit seinem Tesla, den er auf der Arbeit kostenlos laden konnte. Es war sein letzter Arbeitstag in Deutschland, ein Tag des Abschieds. Auch er entschied sich für die Auswanderung. Die letzten Atomkraftwerke wurden abgeschaltet, doch die Bedenken und Ängste in Bezug auf Atomkraft waren allgegenwärtig. Aber in Deutschland dachte man nicht über die Zukunft und den Winter. Der September war schön warm, doch der Winter 2024 soll nach Nosferatu apokalyptisch werden. Wen interessiert es beim Latte Macciato an der Lutterpromenade.

In seinem Tesla, der lautlos über die Straßen glitt, suchte Shean Trost in der Serie, die ihm vertraut war – „Die Simpsons“ mit seinem Freund Homer Simpson im Car-TV.

Homer und Shean hatten mehr gemeinsam, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Beide waren in Atomkraftwerken tätig. Homer, zu jung für einen Vollzeitjob, hatte im Laufe der Serie eine Reihe von Teilzeitjobs innegehabt. Doch jetzt genoss er sein Bürgergeld, begleitet von einem leckeren Bierchen auf dem Sofa, während er unaufhaltsam an Gewicht zunahm. Aufgrund der Atomkatastrophe in Japan strebte das Schweizer Fernsehen an, heikle Folgen der „Simpsons“ zu meiden, da Serienstar Homer in einem AKW arbeitete. Auch Deutschland schloss sich dieser Zensur an und wollte die „Simpsons“ nicht mehr im Fernsehen zeigen.

Doch Shean wurde anderswo gebraucht. Er war der Mann, der die Stecker der Atomkraftwerke zog. Aber er konnte sie auch wieder hochfahren und betriebsbereit machen.

Am örtlichen Provinzflughafen stand ein Firmenjet bereit. Mit seiner Frau Petty und den Kindern Melody Joy und Joan Jaely stieg er in den kleinen Flieger. Das Ziel war Silicon Valley, wo Microsoft ihn für eine entscheidende Mission rekrutiert hatte.

Der Microsoft-Konzern plante den Aufbau einer Flotte kleiner Nuklearreaktoren, um die Datencenter ihrer Cloudsparte mit sicherem Strom zu versorgen. Dafür suchten sie Fachleute der Nuklearindustrie. Shean wurde der Programmmanager für Nukleartechnologie, mit der Verantwortung, eine globale Strategie aufzustellen, die auf kleinen Modular- und Mikroreaktoren basierte, so wie es in der Stellenausschreibung beschrieben war.

Microsoft-Chef Satya Nadella betonte, dass ein neues Computerzeitalter angebrochen sei. Die Integration hoch entwickelter Künstliche-Intelligenz-Modelle in die Cloudsparte verbrauchte mehr Energie als jede andere Computerarbeit, wie Fachleute errechnet hatten. Sheans Aufgabe war enorm: nicht nur zu prüfen, ob kleine Atomkraftwerke die Datencenter der Cloudsparte mit Energie versorgen konnten, sondern auch einen praktischen Plan für den Aufbau einer entsprechenden Mikroreaktorenflotte zu entwickeln.

Dieser Plan war Teil von Microsofts Klimastrategie. Ab dem Jahr 2030 wollte das Unternehmen netto keine Treibhausgase mehr emittieren (Net Zero) und sogar zur Reduzierung der Emissionen beitragen. Dafür investierte der Konzern in Technologien, die Kohlendioxid aus der Atmosphäre entfernen konnten. Microsoft bekannte sich schon lange zur Atomkraft als sauberer Energiequelle. Ein im Frühjahr eröffnetes Datencenter in Virginia konnte dank Atomstrom nahezu 100 Prozent ohne CO2-Emissionen auskommen und wurde entsprechend von Microsoft beworben.

Bill Gates, der Gründer von Microsoft, war ein beharrlicher Verfechter der Atomkraft als saubere Energie. Er hatte das Unternehmen Terrapower gegründet, das derzeit ein Kernkraftwerk im Bundesstaat Wyoming errichtete. Im Mai desselben Jahres hatte das Unternehmen für Aufsehen gesorgt, indem es einen Abnahmevertrag für Strom aus Kernfusionstechnik unterzeichnete. Das Unternehmen Helion versprach darin, 2028 Strom aus seinem Kernfusionskraftwerk liefern zu können. Schließlich konnten bald Mini-Atomkraftwerke in jeder Wohnung in Bielefeld stehen. Shean Daver war ihr Erfinder und wurde im Jahr 2030 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Doch die Welt fragte sich, ob dies der rettende Weg oder eine neue Gefahr war. Nein, die Welt fragte nicht. Alle wollten diese neue Energie haben.

Wüste

Familie Boddenstedt war voller Freude und Optimismus. Es war endlich soweit – sie hatten gerade das Grundstück vom Makler besichtigt und erworben. Ein neues Kapitel in ihrem Leben begann. Das Grundstück war einfach unglaublich groß – eine Million Quadratmeter! Die Zahl allein erfüllte sie mit Staunen. Eine solche Fläche bot unzählige Möglichkeiten.

Die Kosten für das Grundstück, die Notargebühren und auch für einige notwendige Formalitäten waren erstaunlich gering – nur 100 Euro. Diese Gelegenheit konnten sie einfach nicht verpassen. Sie wollten weg, weg aus Deutschland, weg aus einem Land, das in ihren Augen immer mehr reglementiert wurde. Sohn Peter, der talentierte Didgeridoo-Spieler, sollte endlich den Platz haben, den er für seine Musik brauchte. Das geplante Konzert in Herford war abgesagt worden, aber nun gab es die Aussicht auf eine neue Heimat, wo solche Bedenken nicht im Weg stehen würden.

In der Bielefelder Innenstadt wurde es immer wärmer, doch Tausende Kilometer entfernt entstand eine grüne Oase auf ihrem neuen Grundstück. Zwar war sie noch nicht fertig, aber sie sahen diese Investition als einen Blick in die vielversprechende Zukunft. Neue Klimamodelle deuteten darauf hin, dass die Sahara grüner werden könnte. Die Müllers waren mutige Pioniere, die an diese Vision glaubten, ähnlich den Entdeckern Amerikas oder der Crew von Christoph Columbus.

Die Forschungen zu den Klimaveränderungen zeigten, dass die Sahara in der Vergangenheit mehrmals deutlich feuchter war, und dass solche Feuchtperioden alle 21.000 Jahre auftraten. Die Familie war fasziniert von den Zusammenhängen und der natürlichen Dynamik unseres Planeten. Sie waren begeistert von der Möglichkeit, Teil dieses neuen grünen Wandels zu sein.

„Theodor Fielhage von der Maklervereinigung Maghreb betonte: ‚Die Sahararegion ist ein einzigartiges Tor zwischen Nord- und Subsahara-Afrika sowie innerhalb und außerhalb des Kontinents.‘ Diese Erkenntnisse öffneten Türen für ein besseres Verständnis der Ausbreitung von Arten und der Entwicklung der Menschheit in Afrika.“

Die Boddenstedts begannen, Pläne für eine aufregende Reise in die Sahara zu schmieden. Peter freute sich darauf, sein Didgeridoo inmitten dieser inspirierenden Landschaft ungestört zu spielen. Vater Boddenstedt plante, Sandproben zu nehmen und zu erforschen, ob das Silizium für die Produktion von Solarzellen genutzt werden könnte. Tochter Melanie freute sich auf die köstlichen Plantagendrinks und Mama Boddenstedt auf die Sonne, die ihren ostwestfälischen Teint zum Strahlen bringen würde.

Für die Familie Boddenstedt begann eine neue aufregende Zukunft. Sie wussten, dass die Welt nicht unterging, sondern voller Möglichkeiten und Hoffnung war. Ihr neues Grundstück war der Anfang von etwas Großem – ein Abenteuer, das sie gemeinsam mit Vorfreude und Zuversicht in Angriff nehmen würden.

Familie Boddenstedt war voller Freude und Optimismus. Es war endlich soweit – sie hatten gerade das Grundstück vom Makler besichtigt und erworben. Ein neues Kapitel in ihrem Leben begann. Das Grundstück war einfach unglaublich groß – eine Million Quadratmeter! Die Zahl allein erfüllte sie mit Staunen. Eine solche Fläche bot unzählige Möglichkeiten.

Die Kosten für das Grundstück, die Notargebühren und auch für einige notwendige Formalitäten waren erstaunlich gering – nur 100 Euro. Dazu kamen noch einige Dollar auf de Hand des Wüstensohnes Abdhallah Nasser.

Diese Gelegenheit konnten sie einfach nicht verpassen. Sie wollten weg, weg aus Deutschland, weg aus einem Land, das in ihren Augen immer mehr reglementiert wurde. Sohn Peter, der talentierte Didgeridoo-Spieler, sollte endlich den Platz haben, den er für seine Musik brauchte. Das geplante Konzert in Herford war abgesagt worden. (Siehe lokale Gazetten) Warum?

Die Frage, ob ein Nicht-Aborigine ein Didgeridoo spielen „darf“, ist oft mit dem Begriff der kulturellen Aneignung verbunden. Kulturelle Aneignung bezieht sich auf die Übernahme bestimmter Elemente oder Praktiken aus einer Kultur durch eine andere Kultur, die oft eine dominantere Position in der Gesellschaft hat. In einigen Fällen kann dies problematisch sein, wenn es zu Respektlosigkeit, Stereotypisierung oder Missverständnissen führt. Aber doch nicht bei Peter. E blies das Didgeridoo um damit die Zirkularatmung zu üben, was gut gegen seine Schlafabnoe war. In Bezug auf das Didgeridoo gibt es einige Kontroversen, ob Menschen außerhalb der australischen Aborigines-Kultur es spielen sollten. Einige Aborigines und Unterstützer argumentieren, dass das Didgeridoo ein heiliges Instrument ist und nur von denen gespielt werden sollte, die dazu kulturell berechtigt sind. Andere sehen es lockerer und ermutigen Menschen aus verschiedenen Kulturen, das Didgeridoo zu spielen, solange dies mit Respekt, Wertschätzung und Verständnis für die Ursprünge des Instruments geschieht. Den Schottenrock hatte Peter schon vor Jahren weg gelegt, weil er damit in Ostwestfalen doch sehr auffiel.

Aber nun gab es die Aussicht auf eine neue Heimat, wo solche Bedenken nicht im Weg stehen würden.

In der Bielefelder Innenstadt wurde es immer wärmer, doch tausende Kilometer entfernt entstand eine grüne Oase auf ihrem neuen Grundstück. Zwar war sie noch nicht fertig, aber sie sahen diese Investition als einen Blick in die vielversprechende Zukunft. Ihr Reihenhaus war immer weniger wert. die neuen Umweltauflagen konnte sie Familienvater Boddenstedt nicht leisten.

Neue Klimamodelle deuteten darauf hin, dass die Sahara grüner werden könnte. Die Boddenstedts waren mutige Pioniere, die an diese Vision glaubten, ähnlich den Entdeckern Amerikas oder der Crew von Christoph Columbus.

Sandy-Town statt Puddingtown. Die Boddenstedts gehen in die Sahara.

Die Forschungen zu den Klimaveränderungen zeigten, dass die Sahara in der Vergangenheit nicht immer die trockene Wüste war, die wir heute kennen. Historische Daten und geologische Untersuchungen enthüllten, dass die Sahara in vergangenen Zeiten grüner und feuchter war. Diese Veränderungen waren auf natürliche Klimazyklen zurückzuführen, darunter Änderungen in den Erdumlaufbahnen und der Präzession der Erdachse.

„Theodor Fielhage von der Maklervereinigung Maghreb betonte: ‚Die Sahararegion ist ein einzigartiges Tor zwischen Nord- und Subsahara-Afrika sowie innerhalb und außerhalb des Kontinents.‘ Diese Erkenntnisse öffneten Türen für ein besseres Verständnis der Ausbreitung von Arten und der Entwicklung der Menschheit in Afrika.“

Die Boddenstedts begannen, Pläne für eine aufregende Reise in die Sahara zu schmieden. Peter freute sich darauf, sein Didgeridoo inmitten dieser inspirierenden Landschaft ungestört zu spielen. Vater Boddenstedt plante, Sandproben zu nehmen und zu erforschen, ob das Silizium für die Produktion von Solarzellen genutzt werden könnte. Tochter Melanie freute sich auf die köstlichen Plantagendrinks und Mama Boddenstedt auf die Sonne, die ihren ostwestfälischen Teint zum Strahlen bringen würde.

Für die Familie Boddenstedt begann eine neue aufregende Zukunft. Sie wussten, dass die Welt nicht unterging, sondern voller Möglichkeiten und Hoffnung war. Ihr neues Grundstück war der Anfang von etwas Großem – ein Abenteuer, das sie gemeinsam mit Vorfreude und Zuversicht in Angriff nehmen würden. Die Aussicht darauf, dass die Sahara möglicherweise in der Zukunft grüner wird, verstärkte ihren Glauben an eine hoffnungsvolle und vielversprechende Welt.

Verschwörung

Er ist nicht vertraut mit dieser Sache: Shao Li Ping, ein Mann von Tat  und für Wärmepumpen, hatte die Generalvertretung für eben diese erhalten. Doch abseits der Technikwelt wurde er zu einer Party eingeladen, eine Nacht der Unwissenheit und unheilvoller Enthüllungen. Die Party war in Kiel, wo Shao mit seiner Familie für ein Wochenende eingeladen wurde. Shao hat den Kurztrip mit einem geschäftlichen Termin vereinbart. Kneipe, Karaoke und Geschäft. Das ist für China normal.

Shao tanzte, ließ das Bier durch seine Kehle fließen und unterhielt sich in geselliger Runde, ahnungslos, dass er am Rande einer Verschwörung stand. Eine Verschwörung, die eine ganze Stadt in den Schatten stellen würde – die Bielefeld-Verschwörung. Bielefeld? Das gibt’s doch gar nicht?

Wie kam es dazu? Shao, ein Gast aus Bielefeld, trat in die Szenerie ein und entfachte unwissentlich den Funken des Rätsels. „Bielefeld?“ flüsterten die Gäste, denn keiner von ihnen hatte je diese Stadt betreten oder gar gesehen. Und so begann die unscheinbare Saga, als ein Spaßvogel die Worte „Bielefeld? Das gibt’s doch gar nicht“ in die Welt entließ.

Doch inmitten dieser Alltäglichkeit erhob sich ein Held dieser Geschichte, ein Meister der Täuschung – Armin Heise ein junger Informatikstudent.

Armin Heise war alt geworden. Er begrüßte Shao mit einem kühlen Pilsbier und erzählte die Geschichte aus den 90er Jahren.

Aus einer unschuldigen Bemerkung heraus formte Armin eine Theorie, die die Welt ins Wanken bringen sollte. Armin, ein Mann von listigem Witz, nahm den banalen Satz „Bielefeld? Das gibt’s doch gar nicht“ und knüpfte daran ein Netz aus Verschwörungstheorien. Wochen später, auf der A2 unterwegs, passierte er die Ausfahrt Bielefeld. Ein Zufall? Oder das Werk des Schicksals? Die Abfahrt war gesperrt, der Name durchgestrichen. „Witzig“, dachte sich Achim und sagte zu sich selbst „Bielefeld scheint es wirklich nicht zu geben“.

Die mysteriöse Verschwörung im Usenet nahm ihren Anfang. Armin Heise wollte diesen Geistesblitz der Welt nicht vorenthalten. Und so entschloss er sich  dazu, die SciFi-mäßige Story um Bielefelds mysteriöse Nichtexistenz im Internet, damals noch Usenet genannt, zu veröffentlichen – die Bielefeld-Verschwörung war geboren. Von dort aus breitete sich die Verschwörungstheorie wie ein Lauffeuer aus, ein düsteres Gesprächsthema in den Schatten, durchtränkt von einem Hauch Hollywood. Eine Version der Verschwörungstheorie behauptete gar, dass die Stadt Bielefeld der Zugang zu Atlantis sei. Andere sprachen von kleinen grünen Männchen, die ihr Raumschiff als Universität Bielefeld tarnten, um ihre Existenz vor der Menschheit zu verschleiern. Schon klar.

25 Jahre Bielefeld-Verschwörung. Nachdem sich dieses mysteriöse Internetphänomen irgendwie durchgesetzt hatte, nahm die Verbreitung der Verschwörungstheorie zur Stadt Fahrt auf. Heute, in der düsteren Welt des Internets, wimmelt es von Einträgen zum Kuriosum Bielefeld-Verschwörung. Man möchte fast meinen, dass es aufgrund der medialen Verbreitung heute kaum jemanden in Deutschland gibt, der mit dem Begriff Bielefeld-Verschwörung oder dem Satz „Bielefeld? Das gibt’s doch gar nicht“ nichts anzufangen weiß. Selbst die Bundeskanzlerin bemerkte 2012 nach einem Besuch in Bielefeld, dass sie den Eindruck hatte, tatsächlich dort gewesen zu sein. Seit 1994 verbreitet sich dieser Spruch also dramatisch durchs Land und die Köpfe zahlreicher Menschen und feiert in diesem Jahr seinen 25. Geburtstag. Glückwunsch, Armin. Wir freuen uns, dass du es mit deiner Geschichte so weit gebracht hast. Wer hätte das auch nur im Ansatz ahnen können

Shao fuhr mit seiner Familie zurück nach Ostwestfalen.

Seine Familie wirkte unglücklich

Das Stadtmarketing setzte ein Preisgeld in Höhe von einer Million Euro aus für diejenigen, die die Theorie und Behauptung widerlegen könnten, dass Bielefeld in Wirklichkeit nicht existiere. Letztlich schaffte es jedoch niemand, diesen Beweis zu erbringen. Die Stadt erklärte daraufhin den Wettbewerb für beendet und setzte der Verschwörung ein Ende.

Um dieses ungewöhnliche Kapitel zu würdigen, ließ die Stadt einen Gedenkstein im Grünzug am Leineweberdenkmal errichten. Über Wochen hinweg war er hinter einem großen Toilettenwagen verborgen. Doch nun wurde dieser Wagen weggefahren, und der Gedenkstein ist wieder sichtbar – ein stilles Zeugnis für die Beharrlichkeit der Stadt, mit ihrem ganz eigenen Mythos umzugehen.

Diese Informationen waren für Shao wichtig. Wenn nun Kunden zu ihm kamen, dann konnte er mit einer kleinen Anekdote die Barriere für ein erfolgreiches Kundengespräch leicht überspringen.

CO2

Ansgar Meyer ließ die Korken knallen. Deutschland ist nicht mehr Weltklasse. Die deutsche Nationalmannschaft kann mit Asien nicht mehr mithalten. Kein Wunder, wenn der Nachwuchs in der A-Jugend nicht mehr gefordert wird. Lieber Trinkpausen mit Actimell statt Leistung und Blutgrätsche. Doch Ansgar war kein Fußballfan.
Er war Lobbyist bei der Interessengemeinschaft Wärmepumpe mit Sitz in Berlin. Der Verband gibt jährlich 500.000 Euro für Gehälter aus und hat 770 Mitglieder. Ansgar wurde gut bezahlt und durfte einen mittleren sechsstelligen Betrag für die Interessen der Wärmepumpenindustrie ausgeben, um Entscheidungsträger zu umgarnen.

Ab Januar 2024 gelten nun neue Regeln, die Hausbesitzer kennen sollten. Denn die Neuerungen im Gebäudeenergiegesetz betreffen nicht nur Heizungen.
Die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) ist beschlossene Sache. Die bekannteste Neuerung ist, dass neue Heizungen ab 2024 zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Doch es gibt noch weitere Pflichten, die die Bundesregierung den Hausbesitzern mit der Novelle auferlegt.
Im GEG wurden die Bußgeldvorschriften (§ 108 GEG), die bei Verstößen gegen das GEG greifen, angepasst bzw. erweitert. So kann ab 2024 ein Bußgeld von bis zu 5.000 Euro verhängt werden, wenn Optimierungsmaßnahmen nicht durchgeführt werden oder ein Bußgeld von bis zu 5.000 Euro verhängt wird, wenn Optimierungsmaßnahmen nicht durchgeführt werden.
Der bekannteste Beschluss der Bundesregierung ist das Verbot von Öl- und Gasheizungen ab 2024. Das bedeutet nicht, dass Eigentümer diese Heizungen ab Januar 2024 nicht mehr betreiben dürfen und bis dahin ausgetauscht haben müssen. Vielmehr verbietet das Gesetz den Einbau neuer Öl- oder Gasheizkessel, Kohleöfen und generell Heizungen, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden.
Ist in der Immobilie eine Heizungsanlage mit fossilen Brennstoffen vorhanden, darf diese bis zum 31.12.2044 weiter betrieben werden. Auch Reparaturen sind bis zu diesem Zeitpunkt gesetzlich erlaubt.
Ansgar Meyer telefonierte mit seinem Freund Shao Li Ping in Bielefeld. Shao war durch eine verzockte Immobiliengeschichte leider mittellos geworden und arbeitete als Ordner beim beliebten Stadtlauf „Run and Roll Day“, um etwas Geld zu verdienen. Aber Shao hatte Kontakte. Und er war Chinese und konnte arbeiten. Mehr als sechs Tage die Woche. Ansgar fragte Shao, ob er die Generalvertretung von Hungsong Cooperated in Deutschland aufbauen wolle.
Hungsong produziert günstig. In China natürlich.


Ein großes Geschäft wurde vermutet.
Rechnet man zusammen, wie viel CO2 nach der Modellrechnung im Klimabericht von 2023 bis 2030 in Deutschland zu viel ausgestoßen wird, ergibt sich eine Klimaschutzlücke von insgesamt 331 Millionen Tonnen.
Das Ministerium bezieht sich in seiner Stellungnahme auf ein mittleres Szenario mit „günstigen Rahmenbedingungen“. Das würde laut Institut bis 2030 eine CO2-Einsparung von insgesamt 39,2 Millionen Tonnen bringen.
Was? Nur knapp 40 Millionen Tonnen Einsparung? Das geht auch billiger.
Ein Tempolimit wäre also ein wichtiger Baustein „ohne Mehrkosten“. Nach einer Studie des Umweltbundesamtes (UBA) könnte ein Tempolimit von 120 Stundenkilometern auf Autobahnen jährlich rund 6,7 Millionen Tonnen Kohlendioxid einsparen.

Bis 2030 wären das 40 Millionen Tonnen.
Zum Stichtag 1. Januar 2023 waren hierzulande nach Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes 48,8 Millionen Personenkraftwagen zugelassen und damit so viele wie nie zuvor. Mehr als drei Viertel der Privathaushalte besaßen den Berechnungen zufolge im vergangenen Jahr mindestens ein Auto.

Aber die fahren ja bald alle elektrisch.
Wie schaut es aber in der Welt aus mit den CO2 Emissonen.
Demnach führt China mit einem Emissionsanteil von 32,9 Prozent die Liste der größten Kohlenstoffdioxidemittenten an. Es folgen die Vereinigten Staaten mit einem Anteil von 12,55 Prozent.
Zum Vergleich: Deutschland beteiligte sich 2021 nach Einschätzung der Kommission mit rund 665,9 Millionen Tonnen ausgestoßenem CO2 zu 1,76 Prozent an der weltweiten Emission.
Shao überlegte sich, in dieses lukrative Geschäft einzusteigen.Shao überlegte sich, in dieses lukrative Geschäft einzusteigen. Das Aktienoptionspaket war lukrativ. Machen wir den kranken Mann Europas noch etwas malater.

Shao schüttelte den Kopf. Deutschland will durch das neue Gesetz circa 40 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Soviel emittiert China an EINEM TAG! Jeden Tag bis in die Ewigkeit.

(Disclaimer: alle Zahlen sind echte nachprüfbare Fakten)

Horror

Kunden brachten die Bilder unaufhörlich zurück – „es ist verflucht!“, hallte es durch die Straßen Bielefelds.

Heinz Hollenbusch hatte einen Pop-up-Store eröffnet, der sich schnell in einen Albtraum verwandelte. Ein Gemälde, das er einst für einen lächerlichen Euro auf einem trostlosen Stadtteilflohmarkt ergattert hatte, hatte sich in einen teuflischen Bannkreis verwandelt.

„Niemand wollte dieses verdammte Bild haben!“, erzählte der Flohmarkthändler verzweifelt. „Für einen Euro kann man es mitnehmen. Es soll sehr alt sein.“

Das Bild zeigte ein kleines Mädchen in einem blutroten Kleid, dessen Augen einem unheimlich durch den Raum folgten. Heinz setzte einen Preis von 25 Euro an, und Anneliese Schulz kaufte es, doch schon nach wenigen Tagen brachte sie es zurück. „Ich will das Bild nicht mehr! Es jagt mir Schauer über den Rücken. Das verdammte Kind starrt mich immer an!“, flüsterte sie ängstlich.

Heinz überlegte kurz angesichts der europäischen Rücknahmegesetzgebung, die auch gebrauchte Artikel zurückforderte, aber Anneliese wollte nicht einmal Geld zurück. So stellte er das unheimliche Porträt erneut ins Schaufenster, diesmal mit einem Rabatt von fünf Euro und einem beunruhigenden Hinweis: „Möglicherweise verflucht.“ Dieser makabre Marketing-Trick zog Interessenten an wie die Motten das Licht.

Doch auch der nächste Käufer kam bald darauf wieder, mit entsetztem Blick und bebender Stimme. „Ich will dieses verfluchte Ding nie wieder sehen!“, schluchzte die Käuferin namens Horst. Also landete das Bild zum dritten Mal im Schaufenster, nun begleitet von der aufdringlichen Frage: „Sie ist wieder da! Zweimal verkauft, zweimal zurückgegeben! Bist du mutig genug?“

Thorben Rudke wagte sich, mutig wie ein Held, das Gemälde für seinen Junggesellenabschied zu erwerben. Sie feierten eine wilde Party in seinem Wohnzimmer, aber am nächsten Morgen brachte er das Bild zurück und flüsterte mit bleichem Gesicht: „Es ist alles zerstört!“ Das Kind auf dem Bild hatte sein Schicksal besiegelt.

Horst behielt jedes Mal den Verkaufspreis ein und erhöhte ihn sogar noch. Ein Wettbewerb entstand: Wer konnte das mysteriöse Kunstwerk am längsten ertragen? Es wurde zu einer Art Achterbahnfahrt der Gruselkunst, die die Menschen faszinierte und entsetzte.

Der Grund für dieses seltsame Phänomen? Es könnte an der Verkaufsstrategie gelegen haben. Psychologisch betrachtet können Emotionen und Ängste verstärkt werden, wenn man sich auf etwas fokussiert oder bestimmte Erwartungen hegt. Die düsteren Augen des Kindes auf dem Gemälde schienen die Betrachter förmlich zu verfolgen und verursachten beklemmende Gefühle.

„Man kann sich auch auf Fotos und Gemälden beobachtet fühlen, besonders wenn der Porträtierte direkt aus dem Bild zu blicken scheint, aus einem Winkel von null Grad“, erklärte Professor Hansmann. „Bei einem leichten seitlichen Blick fühlt man sich gerade noch beobachtet, zum Beispiel, wenn der Porträtierte einem auf das Ohr zu schauen scheint. Wenn die Blickrichtung um mehr als fünf Grad abweicht, fühlt man sich nicht mehr beobachtet.“

Eine Besonderheit des Effekts: „Um den Eindruck zu haben, von einem Bild angesehen zu werden, müssen wir nicht frontal davor stehen“, sagt Dr. Sarah Tölz  aus der Forschungsgruppe Kognitive Systeme und soziale Interaktion, die zur Technischen Fakultät und CITEC gehört. „Der Eindruck entsteht auch dann, wenn wir uns links oder rechts und in unterschiedlichen Abständen von dem Bild befinden.

Das Bild wurde schließlich von der Leiterin der örtlichen Kunsthalle, Frau Dr. Hiesenbrink, erworben. Sie ließ einen speziellen Raum für das Gemälde einrichten, in dem Besucher es für fünf Euro betrachten konnten. In diesem düsteren Raum veränderte das Bild die Menschen, und die Kunsthalle erlebte einen nie dagewesenen Ansturm, der finanziellen Erfolg brachte.

Und so wurde Heinz Hollenbuschs fluchbeladenes Gemälde zu einer Legende, die sogar die berühmte „Mona Lisa“ im Louvre in Paris in den Schatten stellte. Ob Frau Hiesenbrink tatsächlich ein Bild von Lisa del Giocondo gekauft hatte? Dieses Kunstwerk wurde zur Sensation Europas, ein Werk, das die Grenzen zwischen Kunst und Realität verschwimmen ließ.

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