
„Mist, wo liegt denn meine Schlüssel?“ Anselm Panstedt, Energiebeauftragter und Investor einer explorierenden Solarfirma suchte ständig etwas. Zuletzt verlor den Weg zum Kühlschrank. In seinem Auto quakte ein Navi und brachte ihn zum nächsten Aldi-Markt. Anselm vergaß ständig die Börsenkurse und die Strompreise der Regulierungsbehörde, war er doch als Energiebeauftragte abhängig von diesen Daten. Als er dann auch noch den Hochzeittag und den Nikolausauftritt seines Enkels verpasste, musste etwas geschehen.
Es tat nicht doll weh. Er fühlte sich wie nach einer durchzechten Nacht und warf sich zwei Aspirin ein. Eine kleine Beule war am Kopf. Das sah zwar blöd aus, aber bald werden Millionen von Menschen so aussehen. Und sein Bankkonto war um 100000 Euro schwerer. Die bekam er, weil er ein Versuchs-Objekt war. Anselm wollte es. Einen Chip im Hirn. Warum nicht.
In einer bahnbrechenden Ankündigung teilte das von Elon Musk, dem Eigentümer von Twitter, gegründete Unternehmen Neuralink mit, dass es die begehrte Genehmigung der US-Gesundheitsbehörde FDA erhalten hat, Computerchips im menschlichen Gehirn zu testen. Ein wahrhaft revolutionärer Schritt auf dem Weg zur Verschmelzung von Mensch und Maschine!
Schon im Dezember letzten Jahres hatte Musk die Welt mit seiner Präsentation des Startups in Staunen versetzt, als er verkündete, dass die atemberaubenden Implantate von Neuralink es ermöglichen würden, mit unseren Gedanken direkt mit Computern zu kommunizieren. Eine Vision, die einst als Science-Fiction galt, wird nun zur Realität! Doch Musk ließ keinen Zweifel daran, dass äußerste Vorsicht geboten ist, um sicherzustellen, dass dieses technologische Wunderwerk einwandfrei funktioniert, bevor es jemals einem Menschen implantiert wird.
Elon Musk, der Pionier mit einem unersättlichen Hunger nach ehrgeizigen Zielen, hat wieder einmal die Welt mit seinem Unternehmergeist in den Bann gezogen. Bisher wurden die faszinierenden, münzgroßen Prototypen ausschließlich an Tieren getestet – eine bloße Vorahnung der bevorstehenden Revolution. Die Ziele von Neuralink reichen jedoch weit über die bloße Unterhaltung hinaus. Das Unternehmen strebt an, mithilfe dieser neuartigen Schnittstellen neurologische Erkrankungen zu heilen, die uns schon so lange geplagt haben. Und als ob das nicht genug wäre, arbeitet Neuralink bereits an weiteren bahnbrechenden Implantaten, die im Rückenmark oder sogar in den Augen eingesetzt werden sollen, um die Mobilität wiederherzustellen oder das Sehvermögen zu verbessern. Musk betont jedoch unermüdlich, dass sein höchstes Bestreben darin besteht, sicherzustellen, dass die Menschheit nicht intellektuell überfordert wird, wenn sie mit den machtvollen Systemen der künstlichen Intelligenz interagiert.
Der Vorhang der Innovation hebt sich weiter und enthüllt eine Zukunft, die einst nur in den kühnsten Träumen vorstellbar war. Elon Musk und sein Team bei Neuralink führen uns in eine neue Ära der menschlichen Existenz, in der die Grenzen zwischen Mensch und Maschine verschwimmen. Ein Abenteuer voller Chancen, Risiken und unendlicher Möglichkeiten erwartet uns – bereit, die Welt, wie wir sie kennen, für immer zu verändern.
Anselm wurde zu regelmäßigen Besuchen im Labor gezwungen, alle zwei Tage. Dort wurden nach und nach alle Daten auf seine Hirn-Festplatte hochgeladen, die erforderlich waren, um ihn zu einem Supermenschen zu machen. Er musste nicht wissen, wann Jungen normalerweise Schuhgröße 31 haben, aber die Möglichkeit, Google Earth in seinem Gehirn zu haben, war schon beeindruckend. Und natürlich das gesamte Wikipedia. Alles wurde über Bluetooth in sein Gehirn übertragen. Anselm fühlte sich großartig. Mit jedem Tag mutierte er mehr und mehr zu einem Superhirn. Mit all diesem Wissen konnte er Bundeskanzler, vielleicht sogar Papst oder sogar Gott werden? Natürlich musste er sein Wissen vorerst für sich behalten. Wenn alle Nerven erfolgreich zusammenwachsen würden, könnte Anselm in einem Jahr die Generalvertretung für Bielefeld, nein, für ganz Nordrhein-Westfalen übernehmen und die Menschen für Neuralink gewinnen. Und er würde den IPO-Termin von Neuralink frühzeitig erfahren, um rechtzeitig Millionen in das Unternehmen der Welt zu investieren.
Für Anselm sah die Zukunft rosig aus. Doch sein Chip schützte ihn nicht vor externen Einflüssen. Er fuhr mit dem Fahrrad auf Bielefelds neuer Fahrradstraße, aber es lagen Scherben auf dem Weg und er stürzte, als sein Vorderrad platzte. Anselm brach sich den Arm und wurde sofort ins Krankenhaus gebracht. Es wurde ein MRT durchgeführt. Während er in der Röhre lag, machte er sich keine Sorgen. Natürlich durfte er nicht verraten, dass er ein Prototyp des Hirn-Chips war. Aber das sollte kein Problem sein. Es sollte nur der Arm untersucht werden.

Matthias Cardano, ein Mitarbeiter in der Radiologie, programmierte den MRT-Schlitten, auf dem Anselm lag. Er versicherte ihm, dass sein Kopf nicht in die Röhre müsse. Anselm log. Er behauptete, Platzangst zu haben. Matthias steuerte das MRT-Gerät über seinen Computer. Alles lief nach Plan. Matthias hörte nebenbei Radio, da das Klopfen des MRT-Geräts so laut war. Sein Lieblingsverein spielte in Magdeburg und er jubelte, als die Blauen Götter das Tor zum Klassenerhalt schossen. Matthias sprang auf, jubelte und stieß versehentlich mit dem Ellenbogen gegen den Joystick der MRT-Anlage. Schwupps, schoss Anselm mit dem Schlitten komplett in die Röhre. Mit dem Kopf zuerst. Es dauerte nur Sekunden, bis Matthias alles wieder neu einstellte, aber Anselms Chip wurde von magnetischen Strahlungen getroffen. Computerchips und Magnete vertrugen sich nicht.
Anselms Neuronen spielten verrückt. Er sprach wirr in zwanzig verschiedenen Sprachen, hielt sich für den Papst und Lady Gaga gleichermaßen. Er machte einen Veitstanz.
Der Begriff „Veitstanz“ wurde früher verwendet, um die krampfartigen Zuckungen bei Menschen zu beschreiben, die an der Nervenkrankheit Ergotismus litten. Diese Erkrankung wurde durch eine Vergiftung mit Ergotamin verursacht, einem Nervengift, das im Mutterkorn vorkommt. Heutzutage wird der Begriff „Veitstanz“ nicht mehr verwendet, aber er wird neu im Zusammenhang mit dem Hirnchip benutzt. Diese Erkrankungen sind durch Zuckungen und unwillkürliche Bewegungen gekennzeichnet.
Selbst seine Organe gerieten durcheinander, sodass er die Kontrolle über seine Körperöffnungen verlor. Selbst sein vegetatives Nervensystem war durcheinander. Seine Augen verdrehten sich und er wurde von der Orthopädie in Psychatrie verlegt. Matthias wurde vom Dienst suspendiert.








