Luftfilter

Britta Zakrewski musste ihren Pult räumen. Sie betreute mit ihrer Referendarin Gabi Gabelfuß die 1.Klasse der Seegurkenklasse in der Grundschule am Tumpenteich. Sie liebte ihren Job und wollte nicht auswandern in die Schweiz, wo ihr ob besser angesehen ist. Sie packte ihren Pult, weil der Klassenraum aus allen Nähten platze. Ja, damals in den 70er Jahren war sie mit 39 anderen Kindern in der Klasse. Jetzt hatte sie 29 Mädels und Jungs, die aber nicht nur unterrichtet, sondern auch gepflegt, gefüttert, gepampert und gestreichelt werden sollen. Dazu kamen noch Elternteile, die dieselben Bedürfnisse haben.

Nein, das macht Britta alles gerne.

Sie räumt den oder das Pult, weil in der Klasse riesige Schränke kommen. Das sind Luftfilteranlagen. Das ist doch nicht schlecht, wird doch der Duft von Käsefüßen und Leberwurstbroten endlich aus dem Klassenraum gezogen. Nein, diese Filter sollen Coronaviren killen. Macht das nicht auch ein Duftbaum fürs Auto? Dagegen hat Britta ja nix, aber die von der Stadt Bielefeld sind 2m hoch und fast ein Meter breit und dafür muss sogar ein Fenster geopfert werden.  

Es stehen 529 Geräte zur Förderung bereit, deren durchschnittlicher Preis bei 20.000 Euro pro Stück liegt. Zusätzlich fallen Peripheriearbeiten wie Tischler-, Elektro- und Malerarbeiten sowie Arbeiten am Sonnenschutz an. Die Stadt muss einen Eigenanteil von 20 Prozent, sprich zwei Millionen Euro, tragen. Trotzdem müssen aufgrund steigender Schülerzahlen die Pulte aus den Klassenräumen entfernt werden. Dabei gäbe es auch andere Möglichkeiten: Im benachbarten Kreis werden beispielsweise 1 Quadratmeter große Filter unter die Raumdecke geschraubt, die wie große Rauchmelder aussehen. Eine kostengünstigere Alternative sind CO2-Ampeln, die andere Schulen bereits für 30 Euro pro Stück erworben haben. Sobald diese Ampeln rot leuchten, wird einfach das Fenster geöffnet.

Um zu vermeiden, dass das Mauerwerk durchbohrt werden muss, um die Rohre für die Regulierung von Zu-, Abluft und Kondensat der Anlagen zu verlegen, wurde beschlossen, jeweils eine Fensterscheibe in den Klassenräumen durch eine Verblendung zu ersetzen. Diese Verblendung führt die Rohre nun ins Freie. Allerdings ragt die Rohrverkleidung so weit nach außen, dass sie die Lamellen des Sonnenschutzes beeinträchtigt. Da der Sonnenschutz zentral gesteuert wird, können auch an den verbleibenden Fenstern keine Lamellen heruntergelassen werden. Deshalb müssen die Fenster mit Bettlaken abgedeckt werden und alle Kinder erhalten von der Stadt Sonnenbrillen. Morgens werden die Tücher vom Hausmeister in die Tiefkühltruhe gelegt, um den Raum auf 30 Grad abzukühlen. Die Kunstlehrerin Paloma Pikatchu bemalte die Tücher mit Prilblumen.

Aber vielleicht wissen die Menschen im Rathaus schon etwas Neues. Das Coronavirus soll ja aus einem Labor kommen. Oder von Fledermäusen, von denen es in Bielefeld auch viele gibt. Aber es gibt diese neue Meldung:

 Das Team um den Forscher Jean-Marie Alempic von der Universität Marseille hat im Labor den gefrorenen Boden, den Permafrost genauer untersucht und dabei „Zombieviren“ reaktiviert, die nach ihrem „Winterschlaf“ wieder lebensfähig sind. Obwohl das Einfrieren von Viren zu Forschungszwecken eine gängige Methode ist, bleibt unklar, ob diese Viren für den Menschen gefährlich sein könnten und wie gut sie an die Welt außerhalb des Eises angepasst sind. Die Tatsache, dass Menschen durch die zunehmende Besiedlung von Gebieten in Zukunft einfacher in Kontakt mit den „Zombieviren“ kommen könnten, macht die Situation besorgniserregend. Zusammen mit den Forschenden aus Marseille hat der Permafrost-Forscher Guido Grosse vom Alfred-Wegener-Institut Bodenproben in Sibirien entnommen, um mehr über den Permafrost und seine Geheimnisse zu erfahren. Es bleibt abzuwarten, ob der Klimawandel zu einer größeren Gefahr durch Ur-Viren führen könnte.

Vielleicht gibt es die schon in Babenhausen Süd. Im nächsten Bericht kommert sich Britta Zakrewski um die steigende Zahl von Schulabbrechern. Hier sehen Sie Britta vor der Räumung des Pultes.

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