Anselm Panstedt schüttelte den Kopf. Er war Bielefelds Energiesparfuchs, Berater für Sparmaßnahmen und Vorreiter des grünen Denkens in Ostwestfalen. In diesem Blog ist schon öfter von ihm die Rede:
https://wordpress.com/post/gerwin.home.blog/718
Aber was die Ampel da plante, regte ihn auf. Nicht die queeren Ampeln in der City, sondern die aus Berlin.
Da soll es um Klimaschutz gehen und Rot, Grün und Gelb legen ein Klimapaket vor, das unvorstellbar ist. Niemand denkt an ein Tempolimit oder einen großen Schritt nach vorne, wie eine Solarpflicht oder die Förderung von Elektrofahrrädern. Oder warum werden Neubausiedlungen immer noch mit Einzelheizungen und nicht mit Blockheizkraftwerken ausgestattet? Und wo soll der ganze Strom herkommen, wenn alle Welt die Atomkraftwerke hochfährt und Deutschland alles abschaltet? Wie soll das alles gehen? In Bielefeld gibt es 171410 Wohnungen. Wie sollen die alle eine ökologische Heizung bekommen? Und wer soll das machen? Im Hochhaus an der Contibronx versorgt eine Gasheizung in einem Haus fast 80 Wohnungen. Für eine Holzhackschnitzelanlage war da kein Platz. Anselm Panstedt hatte eine Idee.

Er würde ein gutes Geschäft machen. Und eigentlich war es doch so einfach, die Welt zu retten, aber natürlich muss auch die Autoindustrie, die Bauindustrie und die Betreiber von Autobahnraststätten bedacht werden. Unglaublich auch, dass Bahnchef Lutz 2022 doppelt so viel Bezüge kassiert hat. Hinzu kam ein Bonus von über 1,26 Millionen Euro. Infrastrukturvorstand Berthold Huber (60) kam auf eine Gesamtvergütung von 1,41 Millionen Euro, Personalvorstand Martin Seiler (58) verdiente 1,39 Millionen Euro. Ein Bonus ist ja ok, aber die Bahn ist so schlecht aufgestellt, fährt Verluste ein, ist teuer und unpünktlich. Den müsste der Scholz doch entlassen, oder geht das nicht? Ist der Beamter? Die Krankenschwester Tarina Tunkenwald zahlt jedenfalls mit, wenn sie mit der Bahn von Bielefeld nach Herford zur Arbeit fährt, und sie wird entlassen, wenn sie unpünktlich auf der Pflegestation F1 ist.
Anselm öffnete die morgendliche Post und las die Post von seinem Schornsteinfeger. Er müsse nun 49,99 Euro mehr bezahlen, denn es gilt ab 2023 die Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über mittelfristig wirksame Maßnahmen (Mittelfristenergieversorgungssicherungsmaßnahmenverordnung – EnSimiMaV) und beinhaltet, dass einmal im Jahr die Heizung gewartet werden muss. Warum wurde das nicht inklusiv in einfacher Sprache geschrieben?
Was allerdings passiert, sollte Anselm die identifizierten Optimierungen nicht durchführen lassen, ist nicht bekannt. Konsequenzen für nicht durchgeführte Heizungschecks oder -optimierungen sind nicht durch das Bundeswirtschaftsministeriums (BMWK) kommuniziert worden. Immer neue Verordnungen im verordnetem Deutschland.
Zudem fand Anselm ein Schreiben seiner depotführenden Bank.
Er war schon lange an einer chinesischen Solarfirma „sunny movement“ beteiligt, die jährlich eine Dividende ausschüttet. Bei der Gründung 1989 tauchte im Aufsichtsrat ein Name auf, den Anselm Panstedt schon einmal gehört hatte. Shao Li Ping, inzwischen Bielefelder Geschäftsmann und Wohltäter der Stadt Bielefeld. Anselm jubelte. An 145 Autobahnbaustellen sollten tatsächlich Solaranlagen gebaut werden. Anselm vermutete ein Geschäft. Was für ein gigantischer Flächenverbrauch. Warum nicht alle Flachbauten in Deutschland mit Solar bedecken? Die breiteste Straße Deutschlands ist die Königsallee in Düsseldorf mit einer fast durchgängigen Breite von 87 Metern. Die Avenida 9 de Julio (Buenos Aires) mit 20 Fahrspuren kommt auf 140 Meter Breite, wenn man die beiden – unterschiedlich benannten – Parallelstraßen mitzählt. Und die Autobahnen in Deutschland?

Der Mittelstreifen liegt zwischen zwei Richtungsfahrbahnen und dient der Trennung der Verkehrsströme. In Deutschland ist er bei Autobahnen und vierstreifigen Kraftfahrstraßen in der Regel 4,0 Meter breit, hinzu kommen Standstreifen etc. Und dann noch Solarfelder? Wo sollen dann die Bauern ihr Getreide anbauen? Warum kommen die Grünen nicht auf die tolle Idee, die Autobahnen mit Solardächern zu bebauen?
Dann wären die Autos, die bald elektrisch fahren, vor Regen und Sonne geschützt. Ein Elektroauto im Gewitter ist nicht gut! Das wusste man schon im Physikunterricht der 1.Klasse.
Anselm nahm Kontakt mit Shao Li Ping auf. Sie trafen sich am Rande der A33 um einmal die Ausmaße einer Autobahn zu sehen. Sie verabredeten diesen Plan. Shao hatte noch sehr gute Kontakte zur Solarfirma „Sunny movement“. Sie schlugen der Regierung vor, dass die Firma „Sunny movement“ auf mehr als 100 km Solaranlage installiert. Man verspricht, dass die Anlagen in einem Jahr fertig sind. „Sunny movement“ kommt nach Deutschland mit 15000 Arbeitern, die dann hier alles installieren. Man möchte dafür kein Geld haben, sondern 20 % aller Autobahnmautgebühren (80% waren ja für die Bahn reserviert)
und den Solarertrag. Aber dafür alles für umme—umsonst.
Natürlich würden die 15000 Arbeiter in Deutschland bleiben. Es herrscht Fachkräftemangel. Die Arbeiter kamen nicht aus China, sondern wurde von „Sunny movement“ von einem Unternehmen aus Pakistan gestellt. Die waren noch billiger.
Und man konnte es als Entwicklungshilfe verkaufen, denn Bangladesh geht unter. Rechtzeitig stockten Anselm und Shao ihre Aktienpakete an der Firma auf. Insiderwissen. Risiko! Alle 60 km sollte eine Ladestation stehen. Shao versprach fünf! Tesla war damit draußen!

Mit diesem Vorschlag fuhren Shao Li Ping und Anselm Panstedt nach Berlin. Sollten beide in der politischen Hochburg in den nächsten Jahren noch weitere Erfolge feiern? Made in Bielefeld.
































