Urlaub 2023

Der Klimawandel ist rund um den Planeten spürbar: Bei den verheerenden Überschwemmungen von der Ahr bis nach Pakistan, bei den Hurrikan-Schäden in der Karibik, den Dürren in Kalifornien und Europa, den Buschbränden und Hochwasserkatastrophen Australiens. Und das Reisen hat einen Anteil daran: Es trägt mit ungefähr acht Prozent zum globalen CO2-Ausstoß bei. Auch sind die Massen an Besuchern für die lokale Bevölkerung vielerorts zum existenziellen Problem geworden, genau wie die Wasserknappheit, die Reisende mit ihrem hohen Verbrauch verschärfen. Ich hoffe nicht, dass Bielefeld der nächste Hotspot der Welt wird. Gott bewahre, oder vielleicht sollte ich meine Eigentumswohnung als Feriendomizil anbieten.

Die No-List 2023 Jedes Jahr gibt der renommierte kalifornische Reisebuchverlag Fodor’s eine „No List“ mit Regionen heraus, die eine Pause vom Tourismus gebrauchen könnten, und die wir daher besser eine Zeit lang links liegen lassen sollten. Dieses Jahr wurde sie anhand dreier Kriterien erstellt: Naturschätze, die eine Erholungsphase brauchen; kulturelle Hotspots, die unter Überfüllung leiden und Orte mit dramatischem Wassermangel. Aber keine Sorge: Es geht nicht darum, das Reisen zu verbieten, sondern die Menschenströme sozial- und umweltverträglicher zu verteilen und umzulenken. Aber nicht nach OWL!

  1. Naturschätze, die eine Erholungsphase brauchen

Manche Naturschätze der Welt haben derart unter dem Ansturm von Touristen gelitten, dass Regierungen ganze Regionen für Urlauber schließen oder Eintrittsgebühren verlangen. Frankreich: Étretat und Calanques

Durch starke Stürme und Brandung verursacht, ist die Küstenerosion weltweit ein Problem. Kommt noch Overtourism hinzu, beschleunigt sich der Prozess weiter. Etwa bei den Kreidefelsen von Étretat an der normannischen Alabasterküste. Die beliebten Selfie-Spots an der Steilküste werden überrannt von Touristen, sodass es immer häufiger zu Abbrüchen kommt. Auch der kleine Ort Étretat leidet: Letzten Sommer brach die Kläranlage zusammen, weil sie dreimal so viele Touristen wie Einwohner verkraften musste. Auch die Steilküsten bei Marseille sind teilweise so überlaufen, dass der Zugang begrenzt werden musste. Zu den Stränden des Nationalparks Calanques dürfen nur noch 400 Gäste am Tag.

Kalifornien: Lake Tahoe Der einst kobaltblaue Lake Tahoe an der Grenze zwischen Kalifornien und Nevada verschmutzt zusehends. Schuld sind die Abgase und der Reifenabrieb der kilometerlangen Autoschlangen am Ufer. Laut Fodor’s braucht der See dringend eine Pause. Antarktis Die absoluten Zahlen von Besuchenden in der Antarktis sind verhältnismäßig gering, und das sollten sie auch bleiben. Denn die Touristen verteilen sich nicht auf dem riesigen Kontinent, sondern konzentrieren sich auf die antarktische Halbinsel Und die reagiert extrem empfindlich auf den Klimawandel. Die Temperaturen stiegen zuletzt extrem und das Artensterben nahm rasant an Fahrt auf. Schon die weite und Co2-intensive Anreise mit Schiffen und Flugzeugen verschmutzt das Eis, es wird dunkler und schmilzt noch schneller als ohnehin schon.

Einige kulturelle Hotspots leiden unter Überfüllung, wie zum Beispiel Venedig, Barcelona, Paris, Lissabon und Dubrovnik. Die steigenden Besucherzahlen haben zu Wassermangel, Inflation und Verdrängung geführt. Eine Lösung wäre, weniger bekannte Städte zu besuchen, die sich über Besucher freuen würden. In Venedig sind die Auswirkungen des Tourismus so groß geworden, dass viele Einwohner weggezogen sind. Im Sommer kommen bis zu 100.000 Urlauber täglich in die kleine Lagunenstadt. Um die Schäden zu begrenzen, werden Kreuzfahrtschiffe aus dem Zentrum verbannt und ab 2023 wird je nach Auslastung eine Eintrittsgebühr von 3 bis 10 Euro erhoben. Auch an der Amalfiküste ist es ähnlich überfüllt. Es gibt keinen Parkplatz und die Autos kommen auf der schmalen Straße oft kaum mehr voran. Für die Einwohner ist die Situation unerträglich, da die Straße kaum noch nutzbar ist und Rettungsfahrzeuge oft keine Chance haben, durchzukommen. Letzten Sommer wurde versucht, den Verkehr zu reduzieren, indem Fahrzeuge mit ungeraden Nummern nur noch an ungeraden Tagen fahren durften und solche mit geraden Nummern nur noch an geraden Tagen.

Amsterdam, Niederlande: Bereits im Jahr 2019 wurde ein 10-Jahres-Plan von den Verantwortlichen erstellt, um die Touristenströme in Amsterdam besser zu verteilen. Das Ziel war, die Gäste zu verschiedenen Zeiten in verschiedene Stadtviertel zu bringen, da die Einwohner in den Hotspots der Stadt unter der Überfüllung leiden. Jedes Jahr kommen so viele Besucher nach Amsterdam wie das ganze Land Einwohner hat – nämlich 17 Millionen.

Thailand: Auch Thailand möchte weg von den Massentourismus und hin zu einem kleineren Kreis von „High-End“-Gästen, wie der Tourismusminister Phiphat Ratchakitprakarn es ausdrückte. Während der Pandemie sah man positive Effekte durch die Schließung der Nationalparks. Aus diesem Grund werden nun alle Parks für mindestens einen Monat im Jahr geschlossen, damit sich die Natur erholen kann. Die Maya Bay auf Ko Phi Phi Leh, die durch den Film „The Beach“ mit Leonardo di Caprio berühmt wurde, wurde bereits mehrmals geschlossen, da das Ökosystem durch die täglich rund 3000 Besucher zu stark beschädigt wurde. Auch die Similan und Surin Islands werden zeitweise gesperrt, um die Natur zu schonen.

Regionen mit dramatischem Wassermangel: Touristen verbrauchen viel Wasser, insbesondere in Regionen, in denen es ohnehin knapp ist. Auf Inseln ist Süßwasser oft knapp, und in Hotspots wie Bali, der Karibik oder Hawaii verbrauchen Touristen viel mehr Wasser als Einheimische – in manchen Hotels bis zu achtmal so viel wie ein Einwohner.

Und was macht Bielefeld? Es wächst:

Im Oktober 2019 überschritt Bielefeld die Grenze von 340.000 Einwohnern und es wurde festgestellt, dass die Stadt schneller wuchs als erwartet. Die Corona-Pandemie führte jedoch zu einem Rückgang der Einwohnerzahl, was sich jedoch im vergangenen Jahr umkehrte. Mit 343.771 Hauptwohnsitz-Bielefeldern hat die Stadt nun so viele Einwohner wie noch nie, nämlich 4.352 mehr als Ende 2021. Die Statistikstelle der Stadt verzeichnete am 31. Dezember 2022 einen Anstieg von 2.394 Frauen und 1.958 Männern mit Hauptwohnsitz in Bielefeld. Somit gibt es jetzt 176.261 weibliche und 167.510 männliche Bewohner in der Stadt.

Ups, es gibt mehr Frauen wie Männer? Was wird das mit den Männern machen? Ich ermute, dass die Sparrenburg der neue Hotspot der Welt wird. Bielefeld gibt es doch gar nicht, oder wollen wir wirklich Menschenmassen an der Jahnplatz-Uhr?

Karneval

Veränderung

Der Mensch ist anpassungsfähig. Die Zukunft wird von denen gestaltet, die Hoffnung haben. Deshalb brauchen wir Ideen und Lösungen, nicht nur Ängste und Dystopien.

Es ändert sich so viel, und so wird in kleinen Schritten wahr, was in vielen Zukunftsszenarien angekündigt wird. Und nur in kleinen Schritten versteht und begreift der Mensch das. Zumindest der normale Mensch, weil sein Gehirn so funktioniert. Gewohnheiten zu ändern ist sehr schwer.

Sabine Werth erlebt diesen Wandel. Sie ist zum Karneval nach Köln gekommen. Sie war Veränderungsmanagerin im Bielefelder Rathaus und hat viele Veränderungsprozesse in der Oberstadt begleitet. Bielefeld fehlte eine neue Idee, ein Highlight, ein Event. Könnte es der Karneval sein? Auch in Ostdeutschland wurde Karneval gefeiert, und dort gibt es nur wenige Katholiken. Und in Braunschweig steppt der Bär. Das sind Protestanten. Was kann man in Bielefeld machen? Da leider kein Scheich die Arminia in die Champions League führen will, vielleicht einen Rosenmontagszug? Aber es müsste ein veganer sein, oder vielleicht ein nachhaltiger.

Wandelt sich der Karneval? Sie musste nach Köln. Zuerst ging sie zum Hauptquartier des Dreigestirns, einem Hotel in der Innenstadt. Sie wollte sich beschweren, denn an der Außenfassade stand in großen Lettern: „Bloodworsch, Kölsch und e lecker Mädche“. Sie fand das sexistisch und beschwerte sich beim Hoteldirektor. Alle Medien schlugen ein, aber nein… Das ist kölsches Brauchtum und Kulturgut. Da hat sich noch nichts geändert. Und so ein Spruch am Rathaus war in der Stadt am Teutoburger Wald undenkbar. Statt Blutwurst gab es hier Wurstebrei und Herforder Pils, aber leckere Mädels? Gut, die Witze in der Bütt waren weniger „unter der Gürtellinie“, aber es gab immer noch zu wenig Frauen auf den Karnevalsbühnen. Aber das änderte sich langsam. Es gab auch weibliche Offiziere und männliche Funkenmariechen.

Bis 2022 gab es nur drei weibliche Schlümpfe. Schlumpfine: Sie ist einer der bekanntesten Schlümpfe und bei den männlichen Schlümpfen sehr begehrt. Schlumpfine ist leicht an ihren langen blonden Haaren und ihrer hohen Stimme zu erkennen.

– Sasette: Die zweite weibliche Schlumpfin ist Sasette mit orangefarbenen Haaren. Sie hat die Schlümpfe nach Gargamels Rezept erschaffen, damit Schlumpfine nicht die einzige weibliche Schlumpf ist. Allerdings hält Sasette Gargamel für ihren Vater, was regelmäßig zu Konflikten führt.

– Nanny: Sie war einst die Schlumpfine von Opa Schlumpf und wurde über 500 Jahre lang im Schloss Knastburg gefangen gehalten. Dann wurde sie befreit und lebt seitdem in Schlumpfhausen.

Aber auch hier hat sich einiges getan. Es gibt eine neue Schlumpfserie. Sabine Werth ging zum Karneval. Sie war begeistert. Da wurden die Diktatoren dieser Welt in den Topf geworfen. Putin im Blutbad, die Mullahs in Unterhosen und Kim Yong Un als Riesenbaby mit vollen Windeln. Auch die deutsche Politik war dabei. Aber wo war der Scholz? Mutti Merkel war immer Thema auf den Wagen, aber Scholz? Sabine war sehr angetan von einigen Motivwagen zum Thema Umweltschutz. Aber da war noch keine Veränderung in Sicht. Überall soll Plastik gespart werden. Aber nicht am Rosenmontag. Nicht nur für die Kinder, sondern auch für die erwachsenen Naschkatzen: Jedes Jahr werden über 300 Tonnen Süßigkeiten verteilt, darunter unglaubliche 700.000 Tafeln Schokolade, 220.000 Schachteln Pralinen und 300.000 Strüßjer (Blumen). 300.000 Plastiktüten. Sollte man nicht einfach Blumensamentüten für den Sommer schmeißen oder Obst aus der Region? Sabine fragte einen Karnevalspräsidenten. Doch bei denen stößt die Initiative teils auf Widerstand. „Die „Strüßjer“ haben ohne Tüte keine Chance heil nach Hause zu kommen“, sagt Giesbert Ebermann vom Vorstand der „Roten Flunken“, die in diesem Jahr ihr 200-jähriges Jubiläum feiern und auch das Dreigestirn stellen. „Ohne Verpackung fallen sie beim Werfen auseinander oder die Blüten knicken beim Fangen ab.“ Papierverpackungen seien keine Alternative, da die „Strüßjer“ bis kurz vor ihrem Einsatz im Wasser stünden. Vielleicht sollte man den Besuchern Eichensetzlinge in eine Nährlösung zuwerfen. Dann könnte der Kölner Stadtwald um sage und schreibe 300.000 neuer Bäume wachsen.

Mi vielen guten Ideen kam Sabine Werth zurück nach Bielefeld.

Sonne

Hanno, erst Freiwilligendienstleister, Pfarrer und später 1.Träger des westfälischen Friedensorden, ob seines Einsatzes für Mitmenschlichkeit und Würde (Siehe Artikel vorher) war zu Gast in Osnabrück. Er war ein versierter Mann des Wortes. Schon in seinen Zeiten als Abiturient in der Krankenhausküche studierte er beim Tomatenzählen weise Schriften. Er schrieb gute Sprüche aus den heiligen Büchern auf kleine Zettel und erfreute damit die Patientinnen, wenn die den Deckel von ihrem Frühstücksteller hoben. Hanno hatte frei und sollte sich entspannen, bevor er zu der Ministerin für Glück nach Berlin reiste. Er bekam eine Einladung etwas über das „soziale Miteinander“ in der Großstadt zu reden. Da hörte er die Nachricht, dass sich ein Teil der Sonne gelöst hatte. Das machte ihn unruhig. In der Apokalypse war die Rede von Inflation, Seuchen, Erdbeben, Unmenschlichkeit und das diese am Ende der Zeiten zunehmen sollten. Vieles davon hatte menschliche Gründe. Das Erdbeben neulich zeigte, dass man hätte anders bauen müssen, aber gegen die Sonne konnte man nichts machen. Ein signifikanter Teil der Sonne hat sich am Nordpol von ihr getrennt, was zu einem Tornado führte, der vom James Webb Weltraumteleskop beobachtet wurde. Derzeit ist ungewiss, ob und welche Auswirkungen dieser Vorfall auf die Erde haben wird.

Im Jahr 1989 resultierte ein Sonnensturm in einemStromausfall, der sechs Millionen Menschen in der Region von Montreal in Kanada betraf. Der stärkste bisher aufgezeichnete Sonnensturm war am 1. September 1859, nachts von 1. auf 2. September, registriert.

Ed Cliver, ein Weltraumphysiker am U.S. Air Force Research Laboratory inBedford, Massachusetts, erinnert sich daran, dass „die geomagnetischen Störungen so stark waren, dass Telegrafenämter Funkenschläge in ihren Geräten meldeten, die teilweise sogar Papier in Brand setzten“. Baker fügte hinzu,dass besonders die Störungen des GPS-Systems problematisch sind, das von Mobiltelefonen, Flugzeugen und Fahrzeugen genutzt wird. Es wird erwartet, dass der Umsatz der GPS-Industrie von 130 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 bis 2030 auf fast 3 Billion US-Dollar wachsen wird. Baker betonte auch, dass die Satellitenkommunikation gefährdet wäre, die inzwischen ein integraler Bestandteil vieler täglicher Aktivitäten geworden ist. „Jede Tankfüllung,die Sie mit Ihrer Kreditkarte bezahlen, ist mit einer Satellitentransaktion verbunden“, sagte er.

Und es werden immer mehr Satelliten. Seit Beginn der Raumfahrt wurden 11000 dieser Observaten in Weltall geschossen. Heute sind circa 5500 Satelliten dort oben und Elon Musk möchte täglich eine weitere da hochschicken.

Auch jede Whatsapp geht durch das Weltall, auch wenn Hannos Telefonpartner gegenüber auf dem Klo sitzt.

Laut NASA ist es fast unmöglich, den Planeten vor einem Sonnensturm zu schützen. Zwar können Frühwarnsysteme rund 13 Stunden vor einem solchen Ereignis Alarm schlagen, aber es gibt nur wenig, was man dagegen tun kann. Daher empfiehlt die NASA, die Internet-Infrastruktur so schnell wie möglich auf einen möglichen Sonnensturm vorzubereiten. Dies könnte durch Verlegung von mehr Kabel in Regionen erreicht werden, in denen ein Sonnensturm weniger Auswirkungen hat, wie zum Beispiel in Mittel- und Südamerika. Oder die Trafos der Stadtwerke müssen rechtzeitig abgestellt werden.

Hanno war in Sorge. Er stieg in den Zug, der zur Ministerin für Glück nach Berlin führen sollte. Aber wie immer gab es Baustellen auf der Strecke und Hanno stieg in Bielefeld aus. Diese Stadt sollte es doch gar nicht geben, aber auf einmal stand er an diesem Ort. Da er Aufenthaltszeit hatte, schlenderte er durch die Straßen und am neuen Jahnplatz erschrak er. Die ganze Welt sorgt sich wegen Sonnenstürmen und in Bielefeld werden zehn Nachtsonnen aufgehangen? Mit 10 riesigen Nachtsonnen von einem Durchmesser von 2,1 Metern und 15 kleineren von 130 cm Durchmesser soll der zentrale Platz erstrahlen. Die LED-Leuchten können mehr als 16 Millionen Farben ausstrahlen und sorgen für eine deutliche Aufwertung des mit 27,5 Millionen Euro renovierten Ortes. Die neue, dimmbare Beleuchtung wurde von der Firma „Nevue Homburg Licht“ geplant, die bereits für die sternchenartige Beleuchtung an Haltestellendächern verantwortlich ist. Die Gesamtkosten für die neue Beleuchtung betragen 300.000 Euro. Je nachdem, wie die Stimmung in der Stadt ist, wird der Jahnplatz beleuchtet. Wenn Arminia aufsteigt, dann schwarz-weiß-blau. Wenn der Bürgermeister darüber schreitet, da leuchtet es SPD-Rot.

Als Faustregeln kann man sagen, dass wir etwa 200 Farbtöne unterscheiden können. Variiert man die Intensität des Farbtons, ergeben sich pro Farbton etwa 500 Abstufungen. Durch die Veränderung des Weißanteils kommen nochmal 20 Varianten pro Farbton hinzu. Unter dem Strich summiert sich das zu rund 20 Millionen Farben. Das sollte Hanno mal in seinem Pfarrerseminar kundtun. Damit die Roben nicht immer nur trauerschwarz sind.

Hoffentlich halten diese Dinger, denn es wäre nicht ausmalbar, wenn eine Sonne auf den Jahnplatz stürzt. Dort gehen mehrere tausend Passanten vorbei.

Hanno wird sich diesen neuen Hotspot auf seine Bucket-Liste setzen.

Sonntag

Die Idee für die „Love Congresbury“-Aktion wurde von Pfarrer Hanno angestoßen, der eine zentrale Figur bei der Organisation und Durchführung der guten Taten war. 

Hanno war ein junger Mann mit einem großen Herzen für andere. Nach dem Abschluss seines Studiums beschloss er, seine Karrierepläne zu ändern und sich dem Krankenhaus in Osnabrück anzuschließen, um dort als Freiwilliger zu arbeiten. Jeden Tag arbeitete er hart, er zählte die Gurken auf den Abendessen und kratzte die Joghurtbecher aus, um den Patienten zu helfen, ihre Krankheiten zu überwinden und ihnen ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern.

Mit der Zeit bemerkte Hanno, dass er eine tiefere Berufung hatte – er wollte den Menschen auf eine spirituelle Ebene helfen. Also beschloss er, Pfarrer zu werden. Nach Jahren harter Arbeit und Studium wurde er schließlich zum Pfarrer ordiniert und führte fortan Gottesdienste in seiner Gemeinde.

Aber er vergaß nie seine Zeit im Krankenhaus und besuchte regelmäßig die Patienten, um ihnen Trost und Hoffnung zu bringen. Mit jedem Besuch und jeder Predigt, die er hielt, inspirierte er die Menschen, ihr Leben zu verbessern und ihre Träume zu verwirklichen. Und so wurde Hanno zu einer wahren Inspiration für alle, die ihm begegneten. Durch seine Frau Gwen Tulip kam er nach England.

Als spiritueller Anführer der St. Andrews-Gemeinde hatte er ein tiefes Verständnis für die Bedeutung von Gemeinschaft und Nächstenliebe und arbeitete eng mit den Mitgliedern der Gemeinde zusammen, um sicherzustellen, dass niemand vergessen wird.

Am Ende des Jahres waren es 817 gute Taten, die die Einwohner des englischen Dorfes Congresbury im vergangenen Jahr vollbracht hatten. Wahrscheinlich waren es noch viel mehr. Aber 817 Mal hatten die Menschen ihre guten Taten auf einen Zettel geschrieben. Diesen Zettel warfen sie dann in einen großen, bunt beklebten Pappkarton, der in der Kirche stand. Und um die Kirche ging es auch. Na gut, in erster Linie ging es um „Love Congresbury“, so heißt die Aktion für gute Taten. Aber der Anlass war die Kirche in dem 3500-Seelen-Ort im Südwesten Englands. St. Andrews, die imposante, vielleicht etwas überdimensionierte gotische Kirche mitten im Ort, feierte im vergangenen Jahr ihren 800. Happy Birthday, dachte sich das Festkomitee und überlegte, wie man das ganze Dorf zum Geburtstag der Kirche ein bisschen fröhlicher, glücklicher machen könnte. So entstand die Idee von Love-Congresbury“. 800 gute Taten sollten zum 800. Geburtstag von St. Andrews gesammelt werden. Und alle machten mit. Die Mitglieder der anglikanischen Gemeinde St. Andrews natürlich. Aber auch andere Gemeinden und was es sonst noch an Konfessionen in Congresbury gibt. Gläubige anderer Religionen waren auch dabei, und natürlich haben auch nichtreligiöse Menschen mitgemacht. Alle eben.

Beeindruckend, was da an guten Taten zusammengekommen ist. Natürlich war der Klassiker der guten Taten gleich mehrfach vertreten: ‚Einer älteren Dame die schwere Einkaufstasche nach Hause tragen‘. Einige sammelten den Müll im Dorf ein. Einige Senioren organisierten Kleiderspenden für Obdachlose. Jugendliche strichen Zäune für Menschen, die es selbst nicht mehr konnten. Auch Hecken schneiden, Rasen mähen, solche Sachen. Einer hat für seinen Nachbarn die Tierarztrechnung übernommen. Ein anderer schenkte einem Fan die Karte für die Premiere des neuesten Helene Fischer Film.Der soll vor Glück geweint haben.

Hanno bekam Post vom Bürgermeister aus Osnabrück.

Ein Friedenskongress in den Städten Osnabrück und Münster, der von 1643 bis 1648 dauerte, brachte nach langwierigen Verhandlungen schließlich den Frieden. Damit war der Dreißigjährige Krieg in Deutschland beendet. Historiker bezeichnen den Friedensschluss als eine der Geburtsstunden des modernen Europas.  2023 sollten viele Jubiläumsfeiern rund um den Westfälischen Frieden geben.

Das Rathaus, eine aufsteigende Taube und die Zahlen 375 und 2023 bilden zusammen das Logo des Jubiläums „375 Jahre Westfälischer Friede“. Doch damit nicht genug: Sieben Themen bestimmen die sieben Monate, in denen Osnabrück an den ersten universellen Friedenskongress der Menschheitsgeschichte erinnert. Und Hanno sollte nun Europas Ehrenbürger Nr.1 werden. Hanno wollte einen Vortrag zu den Babyboomern halten. Alle wollten schnell in Rente gehen. Mit Anfang 60 soll Schluss sein. Das kann für die Wirtschaft, Gesellschaft und für einen persönlich nicht gut sein. Davon war Hanno  überzeugt. Vorzeitige Ruhestand ist nicht nur schlecht für die körperliche Gesundheit, es schadet auch dem Gehirn. Das warten wissenschaftlich erwiesen. Anno war sich sicher, dass auch in Osnabrück sein Hilfsprojekt „lovecongresbury“ viele Menschen vom Sofa zieht.

Seife

Schwester Gisela

„Guten Morgähn! Wie war der Stuhlgang?“ rief Schwester Gisela in Herrgottsfrühe mir im Krankenzimmer zu. Wie soll der denn schon sein, wenn man nur im Bett liegt, seinen Körper nicht bewegen kann und weder Zucker noch vergorenen Hopfensaft zu sich nimmt. Das dauert, bis der Darm sich auf die Krankenhauskost umgewöhnt hat. Und dass bei mir, der es liebt mit vielen internationalen Gewürzen zu hantieren. Gisela brachte mir zwei Waschlappen. Einen für oben und einen für unten und hängte sie an die entsprechenden Haken. Warum stand da nicht Süd und Nord oder rechts und links? Der Waschlappen erlebt seit der Energiekrise eine Wiedergeburt, weil Gas teurer geworden ist. Über die Rückkehr des Waschlappens freut sich die Haut. Und macht braucht sogar gar keine Seife, weil die Baumwolle alte Hautfetzen abrubbelt. Man hat auch festgestellt, dass man Seife überhaupt nicht braucht. Sie sollte nur eingesetzt werden, wenn erkennbarer Dreck oder Schweiß zu sehen ist. Statt Seife kann man auch Spüli nehmen. Das stimmt! Aber diese Erkenntnis wird in Deutschland nicht propagiert, weil Hans Zurbring, Lobbyist der Schönheitsindustrie, dafür sorgt, dass es in Deutschland immer mehr Drogerieläden gibt. Mittlerweile gibt es fast 5000 Drogerieläden und dazu in jedem Supermarkt genügend Pflegeprodukte.Was wäre die Bielefelder City ohne Rossmann, Müller und DM? Jeder Deutsche verbraucht durchschnittlich zehn Flaschen Shampoo, elf Flaschen Duschgel und 3,7 Packungen Flüssigseife im Jahr. Das ergibt 24,7 Flaschen pro Kopf. Allein in Deutschland sind das hochgerechnet jährlich rund 2 Milliarden Plastikflaschen – nur für Pflegeprodukte!

Und die Haut leidet darunter. Auch die Umwelt. Und ich leide auch. Schwester Gisela war taff. Sie wollte meinen Rücken nicht mit Franzbranntwein einreiben. Das soll ich alleine machen. Ist auch eine gute Yoga-Übung. Gisela lachte sich kaputt, als ich mein geliebtes Arminia Bielefeld Schlaf-Shirt auszog. Ich war in Osnabrück! Dritte Liga! Die Arminia war so schlecht und so peinlich. Aber zu einer echten Liebe gehört auch viel Leidenschaft, die Leiden schafft. Da warf mir Gisela ein Arsenal London T-Shirt rüber. Das könne ich haben, der Patient ist letzte Woche verstorben. 

Nun muss ich noch bis Montag bleiben. Entweder will das Krankenhaus an mir noch verdienen, oder der Professor ahnt meine zunehmende Unruhe und will mir noch 50 Stunden Ruhe gönnen. Aber irgendetwas musste ich tun. Ich schmuggelte mich hinter Giselas Rücken in die Krankenhausküche. Es war Wochenende und es herrschte auch hier Personalmangel. In der Ecke saß FSJtler Hanno. Er wollte etwas Sinnvolles machen nach dem Abitur. Der Wehrdienst war nix. Hanno wollte Menschen helfen. Nun saß er in der Küche und zählte immer drei Cherry-Tomaten ab, die er auf die Abendessenteller der Patienten legte. Das war nun nicht besonders anspruchsvoll und machte Hanno immer trauriger. Er wollte doch den Menschen helfen, ihnen Mut und Zuversicht geben. Da begann ich mit ihm ein Spiel. Wir legten kleine Zettel unter die Deckel der Teller mit dem Graubrot. Dort schrieben wir kleine Sprüche und Lebensweisheiten drauf, wie:

„du bist wertvoll“, „gute Besserung“ oder „morgen kommt der Weihnachtsmann“. Aber auch so Sachen wie „Ein Freund mehr, ein Weg mehr“ oder „besser auf neuen Wegen etwas stolpern als in alten Pfaden auf der Stelle zu treten“ Wir wussten nicht, wer die Texte bekommt, oder was das mit den Lesern machte. Jedenfalls war es ein Experiment.

Dann warteten wir auf die Antworten. Und tatsächlich, die Patienten auf den Stationen schrieben zurück. Hanno sammelte alle Zettel, kam nach der Schicht auf mein Zimmer und zusammen entwarfen wir die Antworten für den nächsten Tag. Viele freuten sich, manche Patienten kamen ins Nachdenken. Nur Robert Swermann, Patient auf der Inneren schrieb: „ Ich will Nutella und kein Nusspli!“ So wurde Hanno glücklicher und die Patienten konnten schneller genesen und eher entlassen werden.

Adam

Aus meiner Hüfte wurde ein Knochen entnommen. Ich fühle mich wie Adam im Paradies. Bei ihm war es die Rippe aus der Gott einen Menschen schuf. Bei mir war es nicht so, der Knochen kam in den Fuß. Da sollte er anwachsen. Außerdem hatte dieser Eingriff keinen Einfluss auf die Keimzellen bei mir und bei Adam, der bei seinen Kindern, Jungen oder Mädchen, die Zahl der Rippen beeinträchtigt hätte. Jeder Mann und jede Frau hat 24 Rippen.

Bemerkenswerterweise kann eine Rippe, die entfernt wurde, wieder nachwachsen, wenn die Knochenhaut (Periost) erhalten bleibt. Ob  Gott so vorging oder nicht, wird nicht berichtet; doch sicherlich wusste Gott als Schöpfer des Menschen über diese außergewöhnliche Eigenschaft der Rippenknochen Bescheid.

Ich wollte nicht der neue Adam werden, der dann für die Erbsünde in der Welt verantwortlich gemacht werden konnte .Es wird ein ca. 2-5 cm langer Hautschnitt über dem vorderen Beckenkamm gemacht. Die Muskulatur wird soweit erforderlich vom Beckenkamm abgeschoben werden. Danach kann der erforderliche Knochen mit einer oszillierenden Säge entnommen werden. Die Muskulatur und die Haut werden wieder zusammengenäht.

Es ist aber schon krass, was die Medizin kann. Aber auch im Krankenhaus kann jeder etwas. Aber nicht einer hat den kompletten Überblick.

1.Nachtschwester

2) Blutdruckmesser

3) Bettenmacher

4) Pfleger mit Waschschüssel

5) Frühstücksfrau

6) Blutabnehmerin

7) Ärztin

8) Physiotherapeuten

9) Drainagemasseurin

10) Hilfsmittel firma ①

11) Lieferant für den Gehschuh 

12) Anästhesistin

13) Qualitätskontrolleur für Privatpatienten

14) Mülldienst

Diese Personen waren zwischen 7.00 und 12.00 Uhr bei mir. Nur heute Morgen!

Wie soll man da ein Buch lesen ? Keine Konstanz, bis auf 21.00 Uhr. Da kam sie. Lazlo aus Ungarn. Mit ihrem hellen Akzent und dem tollen Parfum und den fantastischen Augen, verzauberte sie meinen Abend mit einer Schmerztablette.Ich wollte sie öfters sehen und stellte die Stationsklingel auf Dauerbetrieb. Beim dritten Erscheinen kam sie mit einem Piccolo und stieß mit mir an. In meinem Gläschen war ein Schlafmittel und ich werde Lazlo nie wieder sehen, weil Morgen Pfleger Bodo wiederkommt. Vielleicht sollte ich eine Woche verlängern. Bodo arbeitete in Bielefeld, wechselte aber nach Niedersachsen , weil er hier

1. Deutscher Meister beim angry bird Wettbewerb wurde und hier im Wald ein ideales Trainingsgelände hatte. Ich lernte ihn vor einem Jahr in der Komfortklinik kennen. Er half mir beim Level 1357 meines Computerspieles „der hurtige Hubert“. Hierbei musste man Salamischeiben auf Pizzaböden werfen und durfte dabei nicht den hungrigen und hurtigen Hubert mit Ketchup beschmutzen. Im Level 1357 tauchte ein Nacktschnecke auf, die man in gleich große Stücke schneiden musste. Das schaffte ich nicht so gut. Das Spiel war ab zwölf Jahre erlaubt. Bodo konnte die Schnecke super sezieren und mühelos kam ich in den Goldstandard Level 1358; wo man die genaue Kalorienzahl jeder Salamischeibe exakt als virtuelle Klimmzüge nachturnen musste.

Osnabrück

“Oben oder unten” steht auf dem Haken im Badezimmer. Ich bin im Krankenhaus, weil meine Sehne genäht wurde. Dafür wurde ein Stück Knochen aus meiner Hüfte entfernt und vieles mehr. “Das ist ihr Zimmer! “Schwester Annemarie und ich dachte, das wäre eine Suite. Okay, Einzelzimmer mit Chefarzt war nicht drin, aber hier bin ich auch allein. Über der Steckdosenleiste finden sich Kratzspuren von anderen Patienten, die entweder aus Verzweiflung oder Langeweile die Treppenhäuser von Escher in 3D nachkratzen wollten. Die zerrissenen Gardinen verdecken den bunten Blick in die Menschmachheile-Anlage, und im Badezimmer hängen vier Haken mit der Aufschrift oben und unten. Was das wohl bedeutet? Handtücher gibt es jedenfalls nicht. Hier gibt es noch keine Bettenschupser wie in Bielefeld.Schwester Annemarie bringt die Patienten eigenhändig in die Fachräume, nur nicht nach draußen in den Pavillon für ein Schnaepsken und eine frische Camel-Zigarette. Bis jetzt habe ich keine Ahnung, was heute Morgen passiert ist. Schwester Annemarie hatte Frühschicht, KrankenBruder Osman fängt gerade erst an.

Gestern traf ich eine Frau, deren Mann 6 Monate im Krankenhaus war, weil erüberfallen wurde,ich hoffe auf wenige Tage. Schwester Annemarie hatte Feierabend. Ich war aus der Narkose erwacht und las in der Zeitung, dass Bielefelds Attraktivität stark mit dem sportlichem Erfolg von Arminia zu tun hat. Es ging bergab. Die meisten Besucher wollen in der Stadt etwas erleben. 35 %der Cityhopper wollten in der Stadt etwas essen. Nicht mehr shoppen. Aber was konnte man in der City essen? Schwester Annemarie lud mich ein. Sie packte mich in den

Rollstuhl und zeigte mir einen zentralen Platz in Osnabrück. Das Krankenhaus lag auf einem Finkenhügel, was auch immer ein Finkenhügel ist. Wir erreichten das Zentrum. Wow, es gab dort Peter Pane, ein Burgerladen, daneben das Kaffee Extrablatt und dann noch ein McDonalds. Daneben ein Wellensteinladen, in den man höchstens einmal in zwei Jahren geht, wenn das Plagiat aus der Türkei kaputt ist. Und dann wurde noch ein Burgerladen aufgemacht mit dem Namen Ahoi.

Drei mal Burger oder hieß es Bürger. Oder doch Börger. Wahrscheinlich  hieß es Klops. Annemarie rollte mich durch die Einkaufsstraße Nr. 1 in Niedersachsen mit dem modernsten Sportgeschäft Europas. Innen war eine echte Wellenreitanlage . Annemarie tauschte Schwesternhaube gegen Neoprenanzug und ritt die Welle. Ich wollte hinterher springen aber ich verhedderte mich am Katheter und plumpste wie ein Klops auf den Boden. Dabei  war Annemarie so anmutend wie Eisprinzessin Katharina Witt. 35 Millionen wurden in die Surf-Anlage gesteckt und es war ein Riesen-Erfolg. Es gab auch qein Höhentraining und ein Yogastudio zwischen der Abendgarderobe und der Miederwäsche. Kunden des Kaufhauses konnten bei goldener Milch für 5 Euro entspannen. 

Mitbringen muss man zum Wellenreiten nur Badebekleidung und ein Handtuch. Im Preis von 34 Euro (Kinder 8-14 Jahre 29 Euro) sind neben der 45 minütigen Surf-Session die Miete des Surfbretts, des Neoprenanzugs und des Helms enthalten. Begleitet wird man dabei von professionellen Surflehrern – perfekt für blutige Anfänger! Aber auch Fortgeschrittene haben ihren Spaß . Neben den Anfänger-Sessions gibt es die Möglichkeit auf einer höher eingestellten Welle mit dem eigenen Brett zu surfen. Und hier war Schwester Annemarie aktiv. Als Krankenschwesterin verdiente sie nicht viel und bot nebenbei Surfkurse an. Ich hatte im Krankenhaus viel Zeit und begann eine Serie von surfenden Skunks zu entwerfen. Ach und man kann viel über deutsche Krankenhäuser schimpfen … wie gut wir es haben sieht man gerade in der Türkei. Spenden: http://www.Bielefeldhilfe.de

Musk

Sie ist wieder da. Studienrätin Svenja Treerin war pensioniert, aber im Kopf noch frisch wie ein Frühlingssalat. Sie wollte nicht auf der Meditationsmatte liegen, Rheumadecken testen oder Ginseng-Kapseln schlucken. Nein, das Gehirn war noch an. Lange Zeit war sie an einem Bielefelder Gymnasium aktiv und hatte sich schon immer für Matrixdrucker und Faxgeräte interessiert. Nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Berufsleben gelang es ihr, ihre Interessen und Hobbys zu pflegen, was ihr aufgrund der beamtenrechtlichen Neutralitätspflicht verboten war. Svenja besuchte die Hauptversammlung von Tesla in Amerika. Das war immer am St. Martinstag, an dem sie mit ihrer 9. Klasse den Laternenumzug des nahe gelegenen Kindergartens begleitete. Sie wollte Elron Musk treffen.  Musk war Gott, oder war er nur der Abgesandte einer fremden Instanz? Was Musk tat, revolutionierte die Welt.

Seine beeindruckende Lernfähigkeit bewies Musk bereits im Alter von zehn Jahren, als er das Codieren und Programmieren von Computern beherrschte.  Auch sein unternehmerisches Gespür zeigte sich bereits in jungen Jahren, als Musk im Alter von 12 Jahren sein eigenes Videospiel, Blastar, entwickelte und für 500 Dollar an eine Zeitschrift verkaufte.Trotz dieser herausragenden Leistungen war Musks Kindheit nicht einfach. Oft wurde er von anderen Kindern ausgegrenzt und schikaniert, was so weit ging, dass ihn eine Gruppe von Mitschülern einmal eine Treppe hinunterwarf und bewusstlos schlug. Das war eigentlich ein Fall für die Sonderschule oder den Schulpsychologen. Musk wollte es allen zeigen, keiner mochte ihn. Und jetzt hassen oder feiern ihn alle. Was er sich alles ausgedacht hat:

a. The Boring Company – ein Unternehmen, das Löcher bohrt, um die Infrastruktur zu verbessern.

b. Hyperloop – Hyperloop ist ein vorgeschlagenes Transportmittel, mit dem Elon Musk glaubt, dass die Reise zwischen Los Angeles und San Francisco – eine Strecke von mehr als 600 Kilometern – in nur 35 Minuten möglich sein wird.

c.SolarCity … Eine Tochtergesellschaft von Tesla und der zweitgrößte Anbieter von Solarmodulen in den USA. Von langlebigem Glas bis hin zu unsichtbaren Solarzellen macht das Unternehmen einen großen Schritt in Richtung nachhaltige Energie.

d.Tesla – Autohersteller

e. Twitter —–Umwandlung des Unternehmens in ein globales Zahlungs- und Kommunikationssystem.

f. und jetzt chatGPT

Zuerst wurde das Tool kostenlos zur Verfügung gestellt, nun soll es bald 20 Dollar pro Monat kosten. Die KI ChatGPT von OpenAI ist eine der spannendsten Webanwendungen der letzten Zeit. Je mehr man sich damit beschäftigt, desto vielfältiger werden die Anwendungsmöglichkeiten. ChatGPT liefert präzise Antworten auf Fragen und kann auf Wunsch sogar ganze Texte generieren.

Alle Lehrer zittern, alle Dichter fangen an zu weinen, alle Übersetzer fürchten um ihren Job.

Und hat Musk Recht? Ja. Man wird ihn lieben oder hassen.

Aber was macht die Studienrätin Svenja Treerin damit? Sie reitet auf der Welle und schüttelt wieder einmal den Kopf über ihre Stadt und ihr Land, das wieder einmal in die dritte Liga absteigen wird. Svenja hat ein kleines Vermögen mit Kryptowährungen gemacht, von denen es 22.000 Sorten gibt. Sie kaufte sich einen Supercomputer und das neueste Iphone und war nun selbstständige Freiberuflerin und Miner für Elron Musk, der bei Twitter tausende Mitarbeiter entließ, aber im Entwicklungsland Deutschland neue digitale Sklaven suchte. Und da es Bielefeld nicht gab, war Svenja Treerin die Richtige. Zunächst galt es, die typisch deutsche Skepsis gegenüber KI abzubauen.

Die Aufregung war groß, weil jeder ChatGPT benutzt (der Schreiber hier auch). Das muss reguliert werden! Der Staat und die Bildungsbehörden müssen eingreifen. So ein Blödsinn! ChatGPT ist erst der Anfang. Google, Facebook und Co. planen das nächste große Ding: Auch Googles KI „Lamda“, ein Chatbot, der sprechen, Fragen beantworten und verschiedene Persönlichkeiten darstellen kann. Und die KI kann kochen, Bilder malen, Helene-Fischer-Songs mit eigener Melodie schreiben und und und.

Inzwischen bietet Svenja Seminare im deutschen Schulportal an: ChatGPT – ein Weg in die Zukunft der Bildung?! Dafür bekam sie reichlich Bitcoins als Gehalt.

ChatBots werden überall eingesetzt. Die Zahl der Arbeitslosen in Bielefeld lag bei gut 30000 Menschen. Und überall werden Mitarbeiter gesucht. Die Serviceangebote im kommunalen Bereich wurden immer geringen. Und werden noch weniger werden, wenn die künstliche Intelligenz mehr und mehr wird. Warum soll man Leute weiterqualifizieren? Warum soll Klein-Greta im Kindergarten eigentlich morgens von der Leiterin der Mariengruppe persönlich begrüßt werden? Ein Terminal wie bei McDonalds mit Smily und personalisertem Emojji geht doch auch. Und wer einmal in der Warteschleife bei der Grundsteuererklärung hing, würde sich über Hans-Huber dem Chatbot des Finanzamtes freuen, der auch noch Tee servieren kann.

Das nächste große Ding sollte Sven nun für Bielefeld programmieren. Am Jahnplatz, dem Bahnhof und im Einkaufstempel wurden Bildschirme aufgestellt. Dank Gesichtserkennung wurde jeder Besucher der Stadt herzlich begrüßt: „Hallo Sabrina, schön, dass du da bist. Im Loom gibt es Bubbletee im Angebot“ oder „Hallo Martin, dein Bus fährt in drei Minuten!“

Eine neue Willkommenskultur

Erstelle eine Website wie diese mit WordPress.com
Jetzt starten