
Yong hatte eine persönliche Nachricht des großen Führers XI JINPING. Yong war Hafenarbeiter und geheimer Mitarbeiter der Partei. Shao Li Pings Freund Yong hatte den Doppeldrachen-Bonus. Der chinesische Führer konnte über seinen Messengerdienst Wechat auf alle 1,3 Milliarden Landsleute zugreifen. Täglich schickte der große Führer jahreszeitliche Weisen auf die Endgeräte der Chinesen.
So wie Elron Musk dies bei Twitter machen möchten. Aber Yong hatte den Doppeldrachen-Bonus. XI JINPING konnte Yong direkt anrufen und er hatte einen Plan mit Shao Li Ping. Als Shao diesen Plan beim nächtlichen Treffen mit Yong im Restaurant „Goldener Lotus“ hörte, wusste er, was seine patriotischen Pflichten waren.
In Bielefeld gab es ein neues Aufregerthema. Da hatte die rot-rot-grüne Regierung ein Gesetz zum Schutz der Bäume auf den Weg gebracht. Wo sollen nun die Weihnachtsbäume herkommen?
Drei brauchte man und es gab so manchen Gartenbesitzer, der diese garstigen Nadelbäume gerne aus dem Garten gehabt hätten. Man wolle das Klima in Bielefeld schützen. Wie kann man Klima eigentlich schützen. Das Verb passt doch gar nicht! Also mussten woanders die Bäume gefällt werden. Dort durfte man also das Klima schädigen!?
9000 Euro sollte das ganze Spektakel kosten. Die Bielefelder wunderten sich, als die Bäume aufgestellt wurden. Statt eines Weihnachtsengels auf der Spitze rotierte dort das Werbebanner von Shao Li Pings Autohaus. In Deutsch und Chinesisch. Der Stadtsäckel wurde verschont. Das war der Start der Bielefeldübernahme. Dass es Bielefeld nicht geben sollte, war für Shio absoluter Quatsch, latschte er doch täglich über den wunderschönen Jahnplatz. Weiter ging es mit der Übernahme. Markus Schön, Investor aus Detmold wollte das Karstadt-Kaufhaus in Bielefeld nicht übernehmen. Ach, was waren das damals für Zeiten. Damals, als es beim Karstadt noch ein Restaurant gab und eine echte Zoo-Abteilung. Da waren wir als Kinder immer gerne, weil wir die blöden Bären in Olderdissen eh nie sahen, weil die immer schliefen, weil die immer so weit weg waren.
Und dann der WSV und der SSV. Da standen die Kunden stundenlang vor der Eröffnung des Geschäftes vorm Karstadt, um dann auf den Wühltischen zwischen khaki, -kakao- oder cremefarbenen Miedern zu wühlen. Vielleicht ist da ja damals Corona entstanden?
Für Shao Li Ping war das eine Steilvorlage. Das erste chinesische Kaufhaus.
Er würde es übernehmen. Dann würde er alle Mitarbeiter rausschmeißen. Die waren eh viel zu teuer. Im kompletten Kaufhaus würden nur noch chinesische Waren angeboten werden. Auf drei Etagen Tigersocken, Haifischkämme, Katzenhaarpullis und vor allem Elektronikgeräte. Im Keller wurde ein Wok-Restaurant eröffnet.
Da alles über moderne Bezahldienste geregelt wurde, brauchte Shao fast keine Mitarbeiter mehr. Er orderte einen Container voller Chinesen, die dann im Keller untergebracht wurden, die Überwachungskameras steuern sollten. So würde in Bielefeld eine neue Kommandozentrale errichtet werden. Langfristig solle ja Dr.Oetker in Dr.PingPing umgewandelt werden. Das Kaufhaus bekam Shao Li Ping für den symbolischen Euro.
Shao legte noch 4999 Euro drauf und ließ einen echten Pandabären zur Eröffnung vom Ableger: des Happy Valleys (chinesisch 太陽新天地購物中心 / 太阳新天地购物中心, einfliegen.
Später würde der Bär dann im Tierpark Pandawelt im Johannistal die neue Attraktion werden.
Die hiesige Arminia war schlecht. Mega-schlecht. Sie taumelt in Richtung 3.Liga. Einen chinesischen Fußballclub; den wollte man sich auch noch leisten. Shao rief in Peking an.
