Amerika

Anselm Panstedt war neben seinem Job als Pfennigfuchser und Energieberater immer auf der Suche. seine Finanzen zu optimieren. Da kam das Angebot aus Hohenfels genau richtig. Bis zu 60.000 Soldaten trainieren mit ihren Verbündeten pro Jahr in Hohenfels/Bayern  für den Kriegseinsatz und damit alles realistisch aussieht, brauchte man Statisten.

Wer sich vorstellen kann, einen Lehrer, Taxifahrer , Bauer, Korbflechter oder Magd in einem Kriegsszenario zu spielen, kann sich bei der amerikanischen Armee melden. Dann wird man als Statist für drei oder vier Wochen in eine Kaserne gesperrt, bekommt dreimal am Tag gutes amerikanisches Essen und bis zu 130 Euro am Tag. Nicht schlecht, dachte Anselm. Er hatte Zeit und in vier Wochen machte er 3120 Euro, weil am Sonntag nicht geballert wurde.

Dabei hatte Anselm keine Ausgaben. Er bekam Vollverpflegung, saubere Wäsche und lernte viele tolle Menschen kennen. Außerdem war es auf dem Schlachtfeld spannend.

Es war ja kein echter Krieg. Es war so wie in einem Computerspiel. Zudem spielte er als Bauer Anselm von der fränkischen Höh mit Magd Madalina Mühlenstein mehrere Stunden in einem historischem Bauernhaus. Und Magd Madalina nicht unattraktiv. 

Die Armee hat eine eigene Homepage und ist auf Facebook aktiv. Im Sommer 2021 wurden arabisch sprechende Menschen gesucht. Genannt wird das alles „Rotation“.  Unter

www.us-statisten.de hatte Anselm Panstedt sich beworben und das Casting erfolgreich absolviert. Auf dem Crosstrainer musste er sich fit halten.

Nun saß er auf seiner Pritsche. Es gab hier nur abgezähltes Budweiser-Dosenbier und Hot Dogs for free. Er dachte an die schönen Augen von Madalina und war doch so verwundert über Deutschland. Einst war Deutschland das Land der Dichter und Denker. Er stolperte über viele Wörter, die er heute im Einsatz von Sergeant James Watson hörte. James verstand diese Wörter nicht. Anselm sollte sie ihm erklären, warum es in manchen Worten so viele Widersprüche gebe. Wie z.B.

HÖR-BUCH – HAND-SCHUH  —FLEISCH-SALAT —DOPPEL-HAUS-HÄLFTE —BUS-BAHN-HOF —- WAHL-PFLICHT-FACH

Anselm und James wurden Freunde. Nach vier Wochen Arbeit als Statist kehrte Anselm zurück nach Bielefeld. Sollte er Madalina noch einmal anrufen? Sie schickte ihm täglich Katzenfotos, er reagierte aber bislang nicht. Sollte er sich binden? Sollte er seine Zeit mit einer drolligen Magd verbringen? Wahrscheinlich war Madalina tot traurig. Wahrscheinlich war sie so in Anselm verliebt, dass sie in Traurigkeit versank.

Dr. Petra Hunold, Chefärztin für Depressionsbehandlung an den Klinikum Lippstadt, hatte am  Weltkatzentag, warum Tiere so glücklich machen. Katzen geben uns Nähe, Wärme, Zuwendung und  das schöne weiche Fell auf der Haut bringt die Seele zum Schwingen. Aha. Wollte Anselm das? Er bevorzugte lieber Schlangen und Otter. Aber Katzen?

Als Statist hatte sich Anselm nun bewährt. In den lokalen Gazetten las er das die Promis von Tokio Hotel und Model Heidi Klum in Bielefeld einen Videodreh hatten. Vielleicht sollte er Tom Kaulitz mal fragen, ob nicht Statist in der Sendung seiner Frau „Germanys next super Statist“ eine Hauptrolle bekommen könnte.  Ob Heidi Klum mehr zahlt als die US-Armee?

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