„Ein Reise durch Bielefeld“ – das ist das neue Highlight des Reisebüros Oberwellner aus Spenge. „Machen Sie diese Reise nicht, wenn sie alt oder behindert sind“, empfahl Thomas Oberwellner, Inhaber des gleichnamigen Reisebüros seiner Kundin. Wenn man aus dem Ravensberger Hügelland kommt und Pech hat, dann funktioniert der Aufzug nicht am Boulevard, weil Partypeople dort Dönersoße, natürlich unbeabsichtigt auf die Türsensoren des Aufzugs kleckerten. Sollte man die Linie 3 ab Babenhausen Süd nehmen, dann kann es passieren, dass man 10 Minuten im Dunklen in einem Tunnel steht und an der Jahnplatzhaltestellentunnel keinen Sitzplatz bekommt, wenn die Linie 1 mal wieder Verspätung hat. Jedenfalls kann man nun froh sein, über die Masken in der Bahn. Nasse Jacken, feuchte Hunde und der Duft aus einer Dönerbox ergeben einen feinen Geruch. Da hilft die Maske schon noch.
Und dann ist eine der zentralsten Innenstadtzufahrten gesperrt. Die Jöllenbeckerstraße. Aber die Ostwestfalen sind stur, kämpferisch und hartnäckig. Es ist irre, dass Autofahrer trotz Hinweis, dass die Straße gesperrt ist, bis zur Warnbarke vorfahren, um dann feststellen zu können: Hier geht es nicht weiter. Nun wird der Adenauerplatz für Monate gesperrt. Warum buddelt man im Herbst und Winter, wenn es dunkel und kalt wird? Das dauerte doch aber dann länger. Freundin Eva hat Bielefeld verlassen. Für eine Woche. Das kulturelle Angebot in der Stadt erstreckte sich auf Bastelnachmittage in der VHS, ein Konzert der Wildecker Herzbuben und dem Sauerkrautseminar einer Weltverbesserungsorganisation. Eva fuhr nach London. ABBA. Ja, die echten ABBA !
Dafür wurde extra eine Konzerthalle gebaut. Ein Ticket kostet ungefähr 100 Euro. Ein Schnapper für Eva, die ABBA-Expertin Ostwestfalens. Im Zug jedoch wurde ihr ganz anders. Es sind gar nicht die echten ABBAs, sondern Avartare? Computeranimierte Puppen! In echt? Das gibt es doch gar nicht. Genauso, wie es Bielefeld gar nicht gibt. Nun wird überlegt, ob man den Leineweber aus Jöllenbeck wiederbeleben möchte.
Eine 3D-Show über Jobst Heinrich Heienbrok (1845–1918) aus Jöllenbeck, der drei Monate lang täglich vom Dorfplatz zur Sparrenburg zog. Es gab ein Modell der Skulptur. Als diese noch nicht getrocknet transportiert wurde, brach sie zusammen und Erich Lossie verletzte sich.
Als ein Modell der Skulptur halbtrocken bewegt wurde, brach es zusammen, wobei sich Erich Lossie verletzte. Erich Lossie kam mit sechs Jahren nach Bielefeld. Er wurde Bildhauer. Beim Bombenangriff im September 1944 auf Dresden wurde die künstlerische Existenz des Bildhauers Erich Lossie zerstört. Er verlor seine Habe und sämtliche Werkverzeichnisse und Fotografien wurden zerstört. Viele Skulpturen wurden zerstört. Verarmt und geistig sowie körperlich gezeichnet stirbt der Künstler mit 58 Jahren in einem Männerheim. Das ist doch ein toller Stoff für ein Leinewebermusical. Vielleicht kann man auch die Neuigkeiten von der Lutter mit aufnehmen.

Die Lutter im Innenstadtbereich wurde frei gelegt, damit Mensch und Tier sich daran laben können. In der letzten Woche wurde dort tatsächlich ein Außenborder dort abgelegt und in Höhe des Hauses mit der Nummer 8 sind erste Fische im Bach entdeckt worden. Und über der Ravensberger Spinnerei sind Engel entdeckt worden.
