Helga Fahrenholz, Kassiererin eines Discounters besuchte den Platz. Sie war gekündigt worden und organisierte sich neu. Helga konnte die Gaspreise nicht mehr bezahlen. Sie übernahm die Spätschicht im Supermarkt und so gegen 21.00 Uhr kamen nur noch selten Kunden. Sie nutzte den Flaschentrick, um ihr Gehalt aufzubessern. Sie befestigte eine PET Karlskrone Flasche mit einer Schnur und schob sie in den Tomra Pfandautomaten. Kurz bevor die Metallklappe die Flasche in den richtigen Container schob, zog sie die Flasche zurück und der Pfandwert von 25 ct wurde ihr gutgeschrieben. Das konnte sie hundert Mal machen. Leider vergaß sie die Überwachungskamera.

Also war sie draußen. Flaschensammeln fand sie nicht gut. 8 ct für eine Bierflasche und das bei dem Gewicht. Vor der Bielefelder Alm standen Flaschenpicker mit großen Mülleimern. Die Claims waren abgesteckt, es gab eine Pickerhierachie. Das mochte sie nicht. Aber den Pflandflaschentrick fand sie gut. Leider hat das europäische Patentamt ihren Antrag in das Patentbuch abgelehnt. Helga machte den Trick bei jedem Supermarkt immer nur zehnmal. Solange dauerte es, bis das Alarmsystem des Marktes anschlug. aber laut der Plattform Supermarkencheck gibt es in Bielefeld 129 Supermärkte. Also teilen sich 2480 Einwohner einen Supermarkt. Fast so viele wie es Protestanten in einem Sprengel gibt.
So konnte Helga Fahrenholz 322,50 Euro am Tag aus den Konsumtempeln ziehen. Wenn sie schnell war. Sportlich war sie ja. Kumpel „Bottleboy“ sammelte Pfandflaschen vor den Arminenspielen ein. Er trug damit einen großen Anteil daran, dass die Gegend um die Bielefelder Alm nach den Heimspielen stets sauber blieb. Er gab Helga den Freecode für die Cityroller, die überall herumstanden. Er lautet 354dfa++234a. Damit schaffte sie es, die vielen Märkte abzuklappern. Täglich wechselte sie Ihre Kleidung und nutzte immer öfter das Spiderman-Kostüm aus dem Angebot.
Aber immer mehr überlegte sie sich, ob das wirklich der Sinn im Leben sein sollte. Sie nahm sich zuerst ein Beispiel an Pfandsammler Eduard Lüning (Quelle Süddeutsche Zeitung). Er verdiente bis zu 13000 Euro mit dem Dreck anderer Leute. Sie kam im Monat, wenn alles klappte: 0,25 ct mal 10 mal 129 Supermärkten 7740 Euro verdienen, aber dann musste auch alles passen. Und dann müsste sie Steuern zahlen müssen und irgendwie war sie ja auch illegal. Helga war unglücklich.
Am Freitagabend besuchte sie Flaschenpicker Bottleboy. Arminia hatte das 1.Heimspiel seit Monaten gewonnen. Die Fans waren seelig. Bottleboy und Helga schlenderten zum Elch im Oetkerpark. Dort feierten noch die Fans des Fanclubs „fette Wampe“ und luden sie zu einem Bier ein. Helga steckte die Kronkorken und ihren Rucksack. Zu Hause scannte sie die Kronkorken. Eine Brauerei hatte ein Gewinnspiel auf den Kronkorken gedruckt. Hautgewinn 1.000000 Euro, wer den richtigen Gewinncode der Brauerei in die Homepage eintrug. Helga tippte ein. Acht Zeichen mussten es sein
AB4+#?% passten schon nun fehlt noch die letzte Ziffer. Mit zitternden Händen drückte sie auf der Tastatur auf die 7. Die magische 7. Die heilige 7. und…..
Bingo! Hauptgewinn. Sie erhielt eine geheime Telefonnummer und rief in der Brauerei an.
Bingo, 1000000 Euro Hauptgewinn. Helga war reich, Helga war sprachlos. Helga kippte vom Stuhl.
Sie solle am nächsten Tag in das Sauerland fahren und den Kronkorken vorzeigen. Den heiligen, den einzigen Kronkorken. Sie dürfe ihn nicht verlieren. Dann würde man eine Pressekonferenz halten, dass der Hauptgewinn nach Bielefeld geht. Leider hingen aber rund um den Bahnhof Fahndungsfotos von ihr, weil Hauptkommissarin Sandra Schweger sie beim Pfandtrick fotografiert hatte und der Lidl eine Strafanzeige schrieb. Helga musste irgendwie in den Zug kommen, der in das Sauerland vor. Würde sie es schaffen?

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