Wir haben eine Ölkrise. Yes, absolut. Als ich ein kleiner Bub war und in wollenden Strickstrumpfhosen und Knickerbockern über den häuslichen Hof trollte und Frösche mit einem Strohhalm aufgeblasen habe, gab es schon einmal eine Ölkrise. Ach, später war ich im Tierschutzverein und verbüßte meine Strafe, obwohl ich heute gerne einmal Auftausalz auf die Nacktschnecken streue. Wenn sie meine Tomaten auffressen, dann weiß ich nicht, was ich gegen diese Schleimviecher tun soll.
Aber zurück zur Ölkrise. Mein Vater war Pastor im finstersten Niedersachsen. Er betreute drei Gemeinden und als Geistlicher durfte er mit seinem weißen VW Variant auch am Sonntag fahren, obwohl es ein Ölembargo gab. Das war 1973. Jetzt gibt es wieder kein Öl. Fünfzig Jahre später, ein halbes Jahrhundert., wieder eine Ölkrise. Das ist unglaublich. Dieses Öl kommt nun von der Erde und nicht von den Feldern. Wer das wohl verstanden hat. Es gibt ja wirklich Ölfelder. Oh, schon wieder ein Teekesselchen. Aber aus den angepflanzten Sonnenblumen in Babenhausen, kriege ich beileibe kein Öl für die Pfanne.

Es gab einen Film, den einige Leser kennen. Er hieß Kentucky Fried Movie. Hier wurde Öl zurück gewonnen.
„Ein Sprecher stellt einige neue „Energie-Rückgewinnungs-Technologien“ vor. So werden in einem Labor täglich 2,5 Millionen Liter Rohöl von Teenager-Gesichtern abgesaugt. Eine andere Methode ist das Wiedereinsammeln von weggeworfenen Plastik-Kämmen aus Italien, aus deren Fettrückständen täglich 64.000 Liter Rohöl zurückgewonnen werden. Außerdem wird noch über den Versuch gesprochen, Rohöl aus Schnellimbiss-Verpackungen zurückzuholen.“ (Quelle: Wikipedia,https://de.wikipedia.org/wiki/Kentucky_Fried_Movie#Argon-Öl_(1:13)
Die Ölkrise ist nun auch in Bielefeld. Wir waren im russischem Mix-Markt in Bielefeld. Ein russischer Supermarkt. Irgendwie war die Stimmung mies, obwohl es kilometerlange Wodka-Regale gab. Lag es an der Ukraine-Krise oder daran, dass um 18.55 Uhr immer noch nicht alle Plastik-Erdbeeren aus Almeria verkauft waren. Jedenfalls wollte ich eine Flasche Öl mitnehmen. Schock. Ein Liter Rapsöl 5,49 Euro. Das kann nicht sein! Ich checkte die Orinoco-Online Preise. Das stimmte also. Was machte ich denn nun mit meiner Reisbällchen Aktion? Die Leckerlis wurden doch frittiert.
Der Preis von drei Euro für ein Reisbällchen konnte so nicht gehalten werden. Sollte ich beim benachbarten Gymnasium nachfragen, ob ich gebrauchte Kämme einsammeln kann? Sollte ich die gelben Säcke aus Baumheide vor der nächsten Sammlung mal auf Ölreste aus der Frittenbude durchsuchen. Was tun?
Ich überlegte, erst noch einmal extra-natives biologisches Olivenöl aus Santorini einzusetzen. Das war zwar fünfmal so teuer, wie Rapsöl aus der JA-Serie, aber ich hatte ja die nächste Reisbällchenaktion geplant. Herr Schnepel hatte ja vier Quadratmeter auf der Bielefelder Alm gebucht. Also gehe ich All-in. Vielleicht kommt ja Thomas Müller vorbei und kauft Aktien meiner neuen Gesellschaft.
Es ergaben sich aber zwei weitere gute Nachrichten. Ariadne schickte mir eine ein Foto von ihrem Mann, der seit Tagen im Keller auf seinem Heimtrainer saß und strampelte.
Das Wetter machte es nicht möglich, dass Ariadne mit der Solaranlage Strom erzeugen konnte. Also musste Eddy strampeln. Eddy ihr Mann. Eddy gab sich diesen Namen als Künstlernamen. Wenn Eddy nicht strampeln, dann fiedelt er auch im Bielefeld Tanzbodenensemble. Wie Ariadne strich er herum. nur mit einer Pritsche,Bratsche,Violine oder Geige. Eddy Mercks war ein erfolgreicher Radrennfahrer, dem nun Ariadnes Mann nacheiferte. Eddy bekam von seiner Frau ein Trikot mit der Aufschrift „Peleton“.
Ich konnte ihn überzeugen, ein T-Shirt von „Reisbällchen.de“ zu tragen. Meinem neuem Internetauftritt. Auch Ariadne wollte ein T-Shirt mit dem Aufschrift „Reisbällchen.de“ beim nächsten Auftritt mit Andre Rieu tragen. Bielefeld wird eine Revolution erleben.









