Monopoly

Ich wollte das Geld zur Bank bringen. Das nahm ich mir vor. Da rief ein Mitarbeiter des hiesigen Geldinstitutes an. Wir waren letzte Woche da, um Sterbevollmachten zu ändern. Nach einer Woche nun meldet sich die Bank, das heute, also genau in wenigen Stunden eine Unterschrift von meiner Frau da sein muss. Es muss nachgewiesen werden, dass wir nicht in den USA versteuert sind oder auf den Cayman-Inseln ein Sparkonto haben. Wenn die Unterschrift bis heute Abend nicht da ist, dann wird unser Konto am nächsten Tag gesperrt. Das kann doch nicht wahr sein. Beim Monopolyspiel heißt es Bankirrtum zu ihren Gunsten. Hey, könnte der Mitarbeiter mir nicht noch ein Knax-Sparheftabo als Wiedergutmachung oder eine Volkswagen-Aktie dazulegen? Auf jeden Fall klingelte der Gute bei uns an der Tür. Ich habe ihm dann natürlich nichts von meinem Münzraub und der Geschichte von Paloma und Sergio berichtet, sonst würde bald Interpol hier stehen. Perplex überlegt ich für meine Frau einen Kuchen zu backen. Aber ging dies wirklich? Bei den Energiekosten? Und den Butterpreisen? Im Internet fand ich einen Schokoladenkuchen ohne Butter, ohne Mehl, ohne Eier, ohne Zucker und ohne Knoblauch. Das wird bestimmt ein Steinkuchen. Ich warte also die Stunde vor dem Backofen, dessen Backofentür ich kaputt gemacht habe. Vor einigen Wochen ließ ich den Deckel meines Gußeisenschmortopfes auf die geöffnete Backofentür fallen und in der ganzen Küche lagen die Glassplitter. Holger, unser Hamster, der in der Küche immer die Krumen aufklaubt war erschrocken, aber dann er kannte er seine Chancen auf zusätzliche Nahrungsmittel. Leider schluckte er eine Glasscheibe und schlitzte sich seinen Magen auf. Wir mussten ihn in unserem Garten, rechts neben der Linde, links neben den Hollerbusch, kurz vorm Schnittlauch, beerdigen. 

Dann rief Herr Schnepel an. Wolfgang Mustafa, der Ausnahmespieler, hatte sich beim letzten Spiel den linken Zeh gebrochen und nun war es nix mit dem Vertrag und dem Geld. Gut, dass meine Reisbällchenaktion so erfolgreich war. Jetzt musste ein Vertriebsystem aufgebaut werden. Vielleicht sollte ich Herrn Schnepel fragen, ob er mir dabei hilft. 

Denn ich muss den Wareneinkauf weiter verbilligen, damit einen schönen Gewinn einfahren kann. Ich werde LEGO und L.Credi und Herrn Schnepel fragen, ob ich deren Gärten pachten kann, um Reis anzupflanzen. Meine Schwiegermutter würde ich zum Reissetzen einsetzen. Ich werde das Osterpaket von Herrn Habeck dabei studieren. Das besteht aus 600 Seiten. Krass, wie viele Leute arbeiten da rund um die Uhr. Sind das auch alles Schreiberlinge? Haben sie eine Ahnung von Strom? Sitzt L.Credi mit dort am Schreibtisch mit ihrer Balkonsolaranlage? Wir leben in komischen Zeiten. Es bedarf erst eines Krieges, damit wir ökologisch umsatteln.

Morgen sind vier Wochen meiner Operation hinter mir. Dieser Blog wurde fast schon 700-mal gelesen. Und nun werde ich ein Personenregister erstellen. Wer waren Frau Sanchez, Bodo, LEGO, Ariadne? Ein Wörterbuch, eine Namenwelt in meinem Kosmos.  Ich muss immer darauf hinweisen, dass 90 Prozent der Geschichten sich echt in Bielefeld so ergeben haben. Anders bei dem Buch von dem 1000-Jährigen, der aus dem Fenster sprang, halte ich mich sehr an die Wahrheit.

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