Tennis

Minister Habeck sagt, wir sollen sparen. Erdbeeren und Spargel müssen nicht sein, kann man sich auch sparen und man spart durchs Selberpflücken. Man verdient auch bei mir im Garten. Für jeden Eimer Giersch, den ihr erntet zahle ich nen Heiermann. Ach das kenn ja keiner mehr. Ist ein Fünf Euro Stück. Mist, gibt es ja gar nicht.

Man kann auch beim Duschen sparen. Es gibt Menschen, die duschen mehrmals die Woche. Und sechs Minuten Duschen kostet bei einem Normalduscher 150 Euro Strom im Jahr.

Gut, dass es in Ostwestalen auch Orte der Sparsamkeit gibt. So z.B. den Publikumstag bei den Wortmann Open.

Eines der größten Tennisturniere Deutschlands. Ich war da und passte mit meiner Radlerhose nicht so in die Lacoste-Gesellschaft. Auf dem Center Cort spielten zwei junge Spieler ein Match im gleißenden Sonnenlicht. Alle drei Spiele wurden die Zuschauer auf ihre Plätze gelassen.

Dazwischen trennten eine Schnur und zwei Sicherheitsmenschen den Zustrom an Zuschauern. Im Tennis hat sich viel getan. Boris ist weg-geschlossen und ich bin älter geworden. Ich schaffe es kaum meinen alten Nacken zu wenden und dem Ball mit 200 km/h zu folgen.

Auch sind die Linienrichter weg. Die gab es doch in Wimbleton. Das waren Männer mit weißen Fahnen und blauen Jackets auf Stühlchen, die den ganzen Tag nur auf die Linie aufpassten. Ein Linienrichter wurde weltberühmt. Sir Peter Johnsonville. Mit seinem markerschütternden „out“  weckte er sogar die schwerhörige Tante von Queen Mom, die nach dem Genuß der heiligen Erdbeeren ins Mittagskoma fiel. Aber was denn heute los?

Wer schrie da immer „out“ oder „net“. Ich hörte es doch. Ach ja. Das war das Hawk Eye.

Die Linientechnik per Videoüberwachung. Auf jede Seitenlinie zeigten fünf Kameras ob ein Ball im Feld ist oder nicht.

 Aber warum schreit dann der Computer mit einer Männerstimme. Warum hat man nicht den Fortschritt gewählt, und lässt ein Candy-crush Geräusch los. Oder warum hat man nicht die Stimme von Boris Becker oder John McEnroe,
oder die Stimme eines seiner Kinder Emily McEnroe, Ava McEnroe, Kevin John McEnroe, Sean McEnroe, Anna McEnroe gewählt?

Meinetwegen auch Martina Navratilova. Oder das Geschreie von Sir Peter Johnsonsville. Wenigsten das ! Aber nein.

Und leider war kein Linienrichter da, sollte mal die Technik ausfallen. Au weh. Was dann?

So wie am 13.06.2022 umd 14.30 Uhr. Mathilda Schönefeld stolzierte mit ihrem riesen Magnumeis zwischen den Reihen umher. Sie war gerade in die Käfergruppe der Dreijährigen gekommen und war so von ihrem Eis fasziniert, dass sie über das Kabel des Hawk Eyes stolperte.

Der Tennisspieler erschrak und donnerte den Ball bis nach Babenhausen Süd, wo er in das gerade frischgebaute Gewächshaus meine Nachbarns flog.

Mathila Schönefeld schrie, weil ein Tropfen Blut an der Fingerkuppe war und das Eis hochkant auf den heiligen Rasen flog. Und das Hawk Eye war geschrottet. Was tun ?

Vater Schönefeld zuckte die Visa-Karte, aber man brauchte ja einen Linienrichter. Der Turnierleiter fragte im Publikum, ob denn Sportlehrer auf den Zuschauerbänken weilten.

Und tatsächlich. Herr Schnepel, Leiter der Sekundärschule aus dem benachtbarten Steinhagen sprang auf und meldete sich. Schnepel hatte seinen Leistungskurs angemeldet um das Problem der fehlenden Ballkinder zu lösen. Für eine Verlängerung der Ferien mussten die Kids nur die Tennisbälle den Stars zurückgeben. Nach jedem Spielsatz mussten die vier Ballkinder im Schweinsgallop in einer eigenen Choreografie über den Rasen fegen und den Stars sogar einen Sonnenschirm halten. Jeder wollte das beste Ballkind sein, bekam doch der oder die Beste (es gab sogar Mädchen) vom Sieger der Wortmann – Open ein gebrauchtes Schweißtuch. Berta Brankenstein, was letztes Jahr die beste Ballholkandidatin. Sie bekam ein Schweißband von Roger Federer, dem bestenTennisspieler der Welt. Roger rief Berta einige Wochen später an, was sie den mit den 5000 Euro gemacht hat, die im Stirnband eingenäht waren. Berta war kreidebleich. Das Stirnband hatte sie damals direkt bei Ebay für einen Euro an den Roger Federer Fanclub versteigert.

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